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Sport: WM ohne Römer

Die Opfer Jürgen Klinsmanns werden immer älter. Neben Christian Wörns, 33 Jahre, und Torwarttrainer Sepp Maier, 62 Jahre, hat der Bundestrainer nun eine weit ehrwürdigere Institution des deutschen Fußballs aussortiert.

Die Opfer Jürgen Klinsmanns werden immer älter. Neben Christian Wörns, 33 Jahre, und Torwarttrainer Sepp Maier, 62 Jahre, hat der Bundestrainer nun eine weit ehrwürdigere Institution des deutschen Fußballs aussortiert. In einem Interview mit der Münchner „Abendzeitung“ verkündete Jürgen Klinsmann: Auch der Frankfurter Römer, 601 Jahre, wird nicht mehr zum deutschen WM-Aufgebot gehören.

Zuletzt geschah es immer so, dass sich die deutschen Fußball-Nationalmannschaften nach einem erfolgreichen WM-Turnier auf dem Balkon des Frankfurter Römers versammelt haben. Zum Feiern. 1974 nach dem WM-Titel war das so, 1990 auch. Vor zwei Jahren genügte sogar ein zweiter Platz in Japan und Südkorea, um auf dem Römer grammatikalisch unkorrektes Liedgut zu Gehör zu bringen: „Ein Rudi Völler, es gibt nur ein Rudi Völler.“ Diesmal aber will Jürgen Klinsmann die Lieder in Berlin ertönen lassen.

Falls die deutsche Elf am 9. Juli Weltmeister werde, hat der Bundestrainer gesagt, werde man am Brandenburger Tor feiern. Es wäre politisch nur korrekt, wenn die Berliner Republik ihre sportlichen Erfolge auch in der Hauptstadt feierte. Die Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes dürfte Klinsmann jedoch erneut vor den Kopf gestoßen haben. Liegt ihre Zentrale doch in Frankfurt am Main. Bevor jedoch nach dem Torwartstreit die nächste Debatte losbricht, sei eine Anmerkung gestattet: Die Wahrscheinlichkeit dieser Feier ist gering.

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