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Eisschnelllauf: WM-Revanche für Friesinger

Anni Friesinger ist eine großartige WM-Revanche gegen Allround-Champion Ireen Wüst aus den Niederlanden gelungen. Der Gesamt-Triumph im Weltcup ist ihr damit kaum noch zu nehmen.

Erfurt - In Erfurt lief die Sprint- Weltmeisterin aus Inzell in 1:56,10 Minuten nicht nur Bahnrekord, sondern machte mit ihrem vierten Saisonsieg über 1500 m auch ihren fünften Gesamt-Triumph auf der Mittelstrecke fast perfekt. Vor dem Weltcup-Finale in Calgary führt sie mit 150 Punkten vor Wüst das Klassement an. Da im letzten Rennen exakt 150 Zähler für den Sieg vergeben werden, muss Friesinger in Calgary nur noch an den Start gehen, um den mit 14.000 Dollar dotierten Cup erneut zu gewinnen.

"Ich freue mich riesig, dass der Bahnrekord weiter in meinem Besitz ist. Gefeiert wird der Weltcup aber erst, wenn er wirklich hundertprozentig klar ist", meinte Anni Friesinger nach ihrem bravourösen Rennen. Ireen Wüst hatte ihr zwischenzeitlich die Bestmarke in 1:56,59 Minuten entrissen. Die Inzellerin aber bewies, dass die 20-jährige Weltmeisterin doch nicht unschlagbar ist.

"Das war vor allem wichtig für den Kopf", meinte daher auch ihr Coach Gianni Romme. "Wir haben nach der WM viel gesprochen und die Taktik ein wenig geändert. Das hat den Erfolg gebracht", meinte der Doppel-Olympiasieger strahlend.

Vorteile im Schluss-Spurt

Friesinger, die in der Vorwoche das 1500-m-Rennen bei der WM in Heerenveen gegen Wüst noch mit knapp zwei Sekunden Rückstand verloren hatte, ging diesmal etwas verhaltener an und hatte im Schluss-Spurt genügend Kraft, Wüst noch abzufangen. "Die Beine tun weh, die Lunge schmerzt. Ein großes Kompliment dem Publikum, das mich hier bis ins Ziel getragen hat", sagte die 30-Jährige. Mit 1500 Besuchern hatten so viele Fans wie noch nie zu einer Weltcup-Veranstaltung in Erfurt den Weg in die Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle gefunden.

Getragen von den Anfeuerungs-Rufen belegte die einheimische Team- Olympiasiegerin Daniela Anschütz-Thoms (Erfurt) in 1:58,16 den ausgezeichneten fünften Platz und nimmt im Klassement nun gleichfalls den fünften Rang ein. Claudia Pechstein (Berlin) verzichtete auf einen Start auf der Mittelstrecke und konzentriert sich auf die 5000 m und das Team-Rennen an diesem Sonntag. (Von Frank Thomas, dpa)

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