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Wendig im Wind. Die Berliner Frithjof Kleen (links) und Robert Stanjek peilen nun eine Olympiamedaille an. Foto: dapd

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Sport: Zerstritten, versöhnt, erfolgreich

Berliner Segel-Duo holt überraschend WM-Silber.

Fremantle - Dem obligatorischen Bad im Hafen von Fremantle folgte die Champagnerdusche an Land: Die Berliner Robert Stanjek und Frithjof Kleen haben bei der Segelweltmeisterschaft vor Perth ihre überraschende Silbermedaille im Starboot ausgiebig gefeiert. „Das ist der Lohn für unseren Mut“, sagte der 30 Jahre alte Steuermann Stanjek am Samstag nach dem Erfolg von Australien.

„Wir sind finanziell voll ins Risiko gegangen, haben privat viele Abstriche gemacht. Der Plan ist aufgegangen“, berichtete Stanjek, „ich bin stolz auf meinen Vorschoter Frithjof Kleen – er ist ein Wahnsinnssegler.“ Für den Deutschen Segler-Verband war es die erste WM-Medaille seit Bronze durch Ulrike Schümanns Yngling-Crew 2008.

Für das Duo aus Berlin soll WM-Silber nur der Anfang „unserer Mission“ sein, wie Kleen ankündigte. Olympia im kommenden Sommer ist das große Ziel. „Wir wollen 2012 um eine Medaille bei den Olympischen Spielen kämpfen“, meinte der 28 Jahre alte Vorschoter. Er und Stanjek hatten vor Jahren schon einen gemeinsamen olympischen Anlauf genommen, sich dann aber im Streit getrennt. Vor einem Jahr hatten sie dann auf Initiative von Stanjek beschlossen, es doch noch einmal miteinander zu versuchen. Den Lohn für die Courage strichen sie nun in Australien ein. Stanjek und Kleen hatten sich mit Rang drei im Medaillenfinale am Samstag noch an den Amerikanern Mark Mendelblatt und Brian Fatih vorbeigeschoben. Gold sicherten sich der brasilianische Doppel-Olympiasieger Robert Scheidt und Bruno Prada.

Den erfolgreichsten deutschen Tag der Titelkämpfe machte Lasersegler Simon Grotelüschen aus Lübeck komplett. Der Einhand-Steuermann verbesserte sich vor dem Finale am heutigen Sonntag auf Platz zwei und greift nach der zweiten Medaille für das Sailing Team Germany. Grotelüschen sagte bei der Siegerehrung für Stanjek und Kleen: „Ich freue mich riesig für die beiden. Vielleicht kann ich das ja auch noch nachmachen.“dpa

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