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Die Berliner um Jessic Ngankam (Bildmitte) waren gegen Hoffenheim und Kevin Vogt (r) über weite Strecken chancenlos.

© dpa/Uwe Anspach

Update

Zurück auf Platz 16 in der Bundesliga: Hertha BSC verliert 1:3 bei der TSG Hoffenheim

14 Spiele nacheinander war Hoffenheim zuletzt sieglos. Dann kommt Hertha nach Sinsheim und die Serie endet. Die Berliner müssen den Gegner damit in der Tabelle vorbeiziehen lassen.

Von Jörg Runde

Sichtbar angefressen saß Sandro Schwarz nach dem 1:3 (0:2) von Hertha BSC bei der TSG Hoffenheim auf dem Podium der Pressekonferenz. Auf lange Erklärungen hatte der Trainer der Berliner keine große Lust. „Wir haben keine gute Leistung gezeigt und Geschenke verteilt. Auch die Reaktion nach dem Rückstand war nicht gut. Wir haben deshalb völlig verdient verloren.“ Anders als seine Spieler auf dem Platz wollte Schwarz auch über die Knackpunkte dieses Abstiegsduells im Kraichgau nicht diskutieren. „Alle Entscheidungen des Schiedsrichters waren richtig“, sagte er.. 

Es lief die 22. Spielminute als der Ex-Herthaner John Anthony Brooks nach einem Eckball in Richtung Tor köpfte und dabei die Hand von Tolga Cigerci traf. Da dieser beide Hände weit über dem Kopf hatte, blieb Schiedsrichter Frank Willenborg keine andere Wahl, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. „Es ging alles so schnell, meine Hand darf nicht da oben sein. Das ist klar. Wenn der Schiedsrichter da Elfmeter gibt, hat er alles richtig gemacht“, gab sich der Hertha-Mittelfeldspieler nach dem Spiel reumütig. Andrej Kramaric, der in der laufenden Saison bereits zwei Elfmeter vergeben hatte, verwandelte den Strafstoß sicher.

Den mitgereisten Hertha-Fans unter den 25.027 Zuschauer im Sinsheimer Stadion schwante nichts Gutes. Es sah alles nach der achten Auswärtsniederlage in Folge aus. Und wer nach dem Rückstand mit einer Reaktion der Schwarz-Elf gerechnet hatte, wurde maßlos enttäuscht. Einzig ein sehenswerter Seitfallzieher von Suat Serdar knapp neben den Kasten von TSG-Keeper Oliver Baumann versprühte so etwas wie Torgefahr.

Stattdessen drückte Hoffenheim auf das zweite Tor. Immer wieder hebelte Hoffenheims Abwehrchef Kevin Vogt mit seinen genauen Pässen die Berliner Abwehrkette aus. Als Ihlas Bebou seinem Gegenspieler Filip Uremovic auf der rechten Seite entwischte, beackerte der Hertha-Verteidiger den Hoffenheimer so lange, bis der fiel. Kramaric verwandelte auch seine zweite Großchance vom Punkt sicher.

Nach der Pause versuchte Trainer Schwarz mit den Einwechslungen von Dodi Lukebakio und Stevan Jovetic seiner schläfrigen Offensive etwas Leben einzuhauchen. Mehr als ein gefährlicher Lukebakio-Abschluss, den Oliver Baumann stark parierte, kam dabei erst einmal nicht heraus. Dass Robert Skov den Ball im Anschluss an den angelegten Arm bekam, war am Ende nicht mehr als eine Randnotiz. „Auch das hat er Schiedsrichter richtig bewertet“, sagte Schwarz.

Hertha schenkte den Hoffenheimern vor der Pause zwei Elfmeter

Der Hertha-Trainer war einfach nur bedient. Denn auch nach dem Blitzplatzverweis von Hoffenheims Munas Dabbur, der nur zwei Minuten nach seiner Einwechselung wegen eines rüden Fouls an Lukebakio die Rote Karte sah, gelang es Hertha nicht Druck aufs gegnerische Tor aufzubauen. Jovetics Treffer zum 1:3-Endstand in der Nachspielzeit kam viel zu spät. 

„Wir haben es einfach in keiner Phase des Spiels geschafft, eine Reaktion zu zeigen“, analysierte Schwarz. „Wir müssen das jetzt gut aufarbeiten und die Länderspielpause nutzen, um uns auf das Spiel in Freiburg vorzubereiten, um dort dann zu punkten.“ 

Großen Optimismus verbreitete Schwarz bei seinen Ausführungen nicht. In Hoffenheim hat es Hertha jedenfalls geschafft, einen Konkurrenten im Abstiegskampf stark zu machen und die eigene Position weiter zu verschlechtern. Das Rennen um den Klassenerhalt wird durch das Abrutschen in der Bundesliga-Tabelle auf Platz 16 für Hertha nun immer schwerer.

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