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Akaki Gogia kämpft auf der Außenbahn um einen Stammplatz bei Union.

© Annegret Hilse/dpa

Zweite Liga: Der 1. FC Union setzt offensiv auf Variabilität

Während die Hierarchie in der Defensive deutlich ist, wechselt Urs Fischer in der Offensive munter hin und her. Wahrscheinlich auch am Samstag in Bielefeld.

Über taktische Formationen lässt sich im Fußball vortrefflich streiten. Ist das jetzt ein 4-2-3-1, ein 4-3-3 oder doch ein 4-1-4-1? Der Brasilianer Leonardo, einst Trainer bei AC und Inter Mailand, vermied eine feste Einordnung und prägte den Begriff der „4-2-Fantasie“-Formation. Hinten solide, vorne viel Freiheit. Das passt bezogen auf die personellen Entscheidungen von Urs Fischer auch zum Saisonbeginn beim 1. FC Union. Sechs Feldspieler – die Viererkette sowie die zentralen Mittelfeldspieler Manuel Schmiedebach und Grischa Prömel – sind gesetzt und in der Offensive wird munter durchgewechselt.

Unions Schweizer Trainer äußert sich im Voraus grundsätzlich nicht zur möglichen Aufstellung, vor dem Spiel bei Arminia Bielefeld am Samstag (13 Uhr, Sky) merkte er angesprochen auf die anstehende englische Woche aber süffisant an: „Die ein oder andere Änderung gab es immer.“ Hinter Mittelstürmer Sebastian Andersson hat sich in den bisherigen sechs Pflichtspielen keine feste Hierarchie gebildet. Im Zentrum wechseln sich Felix Kroos, Neuzugang Robert Zulj und Marcel Hartel munter ab und auf Außen pendeln Akaki Gogia, Kenny Prince Redondo, Simon Hedlund und zuletzt auch Hartel zwischen Startelf und Bank. „Eine gewisse Rotation gehört dazu“, sagt Fischer. Jeder Profi habe den Anspruch zu spielen und man müsse „dem ein oder anderen dann auch Auslauf geben“.

Union hat viele verschiedene Spielertypen

Zuletzt kamen Hartel und Gogia außen sowie Kroos im Zentrum in diesen Genuss. Mit einer unveränderten Wiederholung dieser Formation ist gegen Bielefeld nicht zu rechnen. Während Gogia nach einem seiner besten Spiele im Union-Trikot wohl erneut starten dürfte und auch Hartel auf der ungewohnten Linksaußenposition ordentlich spielte, könnte Zulj zentral seine nächste Chance bekommen. Der aus Hoffenheim ausgeliehene Österreicher konnte in seinen bisherigen drei Einsätzen noch nicht überzeugen, richtig eingebunden ins Spiel der Berliner wirkte er noch nicht.

Letztlich muss Fischer nicht nur aufgrund der Form seiner Profis entscheiden, sondern auch nach deren Charakteristika. Gerade in der Zentrale sind die Unterschiede zwischen den drei Kandidaten besonders deutlich. Hartel ist eher der klassische Zehner, dribbelstark und schnell. Kroos fehlt die Dynamik, dafür ist er sehr passsicher und kann auch außerhalb des Strafraums gefährlich abschließen. Zulj bringt eine große körperliche Präsenz mit und fühlt sich dadurch auch im Strafraum wohl. „Wir sind drei unterschiedliche Spielertypen und haben dadurch viel Variabilität“, sagt Hartel.

Ähnlich sieht es auch außen aus, was Fischer in die komfortable Situation bringt, dass er seine Aufstellung dem Gegner anpassen und im Laufe des Spiels von der Bank reagieren kann. Zumal die Möglichkeiten des Berliner Trainers demnächst noch deutlich größer werden. Sebastian Polter trainiert nach seinem Achillessehnenriss seit einiger Zeit wieder voll mit der Mannschaft. „Es sieht gut aus und er ist auf dem Weg zurück“, sagt Fischer. Das gilt trotz kleinerer Rückschläge auch für die Neuzugänge Suleiman Abdullahi und Joshua Mees. Kleiner wird der Konkurrenzkampf bei Union sicher nicht, Fantasie hin oder her.

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