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„Täter müssen bestraft werden“: Geplante Flüchtlingsunterkunft in Hessen abgebrannt – Ermittler vermuten Brandstiftung
Die Wohnanlage wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag ersten Ermittlungen zufolge angezündet. Innenministerin Faeser spricht von „furchtbarer Menschenverachtung“.
Stand:
In Hessen ist eine noch unbewohnte Unterkunft für Flüchtlinge in der Nacht zum Sonntag abgebrannt. Wie das Polizeipräsidium Südhessen mitteilte, wurde der Brand der Container-Wohnanlage auf einem Sportgelände in Roßdorf kurz nach Mitternacht gemeldet. Erste Ermittlungen deuteten demnach auf Brandstiftung hin.
„Das ist eine schlimme Nachricht“, schrieb Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Auch wenn zum Glück noch niemand darin gewohnt hat - eine Flüchtlingsunterkunft anzuzünden, zeigt eine furchtbare Menschenverachtung.“
Wenn sich der Verdacht erhärte, müssten „die Täter hart bestraft werden“, forderte Faeser, die auch Landesvorsitzende der Hessen-SPD ist. Die Kriminalpolizei in Darmstadt bat die Bevölkerung um Hinweise zu möglichen Verdächtigen.
Die Feuerwehr habe den Brand zwar unter Kontrolle bringen und löschen können, es sei aber nach ersten Schätzungen ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro entstanden, teilte die Polizei mit. Zur genauen Klärung der Ursache des Feuers sollen nach dem Feiertagswochenende Brandexperten die Anlage untersuchen.
Die Sozialdezernentin des Kreises Darmstadt-Dieburg, Christel Sprößler (SPD), die am Sonntag den Brandort besuchte, sagte nach Angaben eines Sprechers: „Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, das Verfahren läuft, wir müssen aber wohl von Brandstiftung ausgehen.“ An Spekulationen wolle sich der Kreis nicht beteiligen. „Da gibt es bis zum Abschluss der Ermittlungen nichts zu kommentieren.“
Welche Folgen der Brand für die Anlage habe und wie mit ihr nun umgegangen werde, würden Gespräche in den kommenden Tagen zeigen. „Klar ist: Der Druck bleibt groß, und wir haben die Aufgabe der Unterbringung von Geflüchteten gemeinsam mit unseren Städten und Gemeinden zu lösen - diese Herausforderung bleibt.“ (AFP/dpa)
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