zum Hauptinhalt
Berliner Modelle. In der Mitte stehen die weißen Turnschuhe mit denen alles anfing, die beiden anderen Paare kamen erst Ende Juli dazu.

© promo

Berliner Stil: Weiße Turnschuhe aus Berlin

Das Berliner Label Kūlson will mit seinen weißen Turnschuhen nicht das Rad neu erfinden, aber dazu beitragen, die Meere zu retten.

Es könnte sein, dass wir es mit einem neuen Klassiker zu tun haben. Es ist gerade mal vier Jahre her, da fragte sich die Fachzeitschrift Textilwirtschaft, ob sich der Hype halten würde, oder so schnell dahin schmelzen würde wie Neuschnee. Das Gegenteil war der Fall. Nichts ließ sich in den folgenden Jahren so gut verkaufen wie der weiße Turnschuh. Für Benjamin Hoffmann ist das kein Grund, die Finger davon zu lassen. Zusammen mit seinem Freund Jakob Burger und dem IT-Techniker Patrick Schumacher hat er seinen eigenen weißen Turnschuh „Kulson“ auf den Markt gebracht. „Natürlich haben wir das Rad nicht neu erfunden, aber es gibt einen Haufen hässlicher weißer Schuhe, und man sieht zu oft die gleichen“, sagt Hoffmann. Also begann er vor drei Jahren, ein eigenes Modell zu entwickeln. Herausgekommen ist ein betont minimalistischer Schuh für Frauen und Männer von Größe 36 bis 47 aus weißem Leder und mit weißer Sohle, der fast aussieht wie die Essenz des perfekten weißen Turnschuhs.

Vier Prozent des Umsatzes gehen in Meeresprojekte

Dass er so clean aussieht, begründet Hoffmann mit seiner Studienzeit in Kopenhagen, denn seither hat er eine Schwäche für den skandinavischen Stil. Das Leder kommt aus Portugal, der Schuh wird dort hergestellt. Die Innensohle ist ist ein „Memory Foam“ aus recycelten Textilabfällen, der sich immer wieder dem Fuß anpasst.
Und der Turnschuh ist noch mehr, mit ihm kann Benjamin Hoffmann eine Botschaft verkünden, die mit seiner zweiten Leidenschaft zu tun hat, dem Meer. So steht es auch auf der Kulson-Website: „Unsere Mission: der perfekte Turnschuh! Unsere Vision: die Meere retten!“ Daneben steht ein Bild der beiden Gründer Hoffmann und Burger am Strand in Badehosen und ohne Schuhe. „Ich halte mich nirgendwo lieber auf als im Wasser, und es wäre ein Jammer, wenn meine Enkel Wale und Schildkröten nur noch aus Büchern kennenlernen würden“, sagt Hoffmann. Also haben er und Burger, noch bevor sie im Herbst den ersten Turnschuh verkauften, das Versprechen abgegeben, vier Prozent ihres Umsatzes an Organisationen zu spenden, die sich um die Meere kümmern.
Ein Beispiel ist „Great Bubble Barrier“ vom Umweltingenieur Philip Ehrhorn. Ein Vorhang aus Luftblasen in einer Flussmündung verhindert, dass Plastikmüll ins Meer gespült wird. Die Idee wurde in Berlin entwickelt und in den Niederlanden umgesetzt.
Auch wenn Benjamin Hoffmann voll hinter seinem Produkt steht – dass er damit im Hintergrund etwas gutes bewirken kann, war mindestens so viel Antrieb. „Vielleicht war das mit dem Meer sogar ein bisschen früher da.“
Wenn Benjamin Hoffmann nicht am Meer ist, steht er gerade sehr gern im Pop-up-Shop in der Kantstraße und trägt das neueste Modell mit rosafarbener Sohle, das es, genau wie das in einem Grauton, erst seit zwei Wochen gibt: „Wenn man keine Komplexe mit seiner Männlichkeit hat, ist das der Hammer!“
Der Pop-up-Shop von Kulson ist noch bis zum 14.8. in der Kantstr. 23, Charlottenburg. Geöffnet von Mo–Sa von 11 bis 20 Uhr. Die Schuhe gibt es auch im Online-Shop von Kulson.de

Mehr zur Mode hier.

Zur Startseite