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Tod in Baikonur: Ein Franzose starb bei dem Versuch, auf den Weltraumbahnhof vorzudringen

Der Versuch, auf den Weltraumbahnhof in Kasachstan vorzudringen, endete in einer Katastrophe. Doch sogenannte Lost-Places-Touristen versuchen es immer wieder.

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Der Weltraumbahnhof Baikonur gehört zu den am besten gesicherten Objekten in der zentralasiatischen Republik Kasachstan. Der Versuch, zweier Franzosen, auf das von der russischen Weltraumagentur Roskosmos genutzte Gelände vorzudringen, endete am Montag in einer Tragödie.

Ein 25-Jähriger starb nach Angaben kasachischer Nachrichtenagenturen und sozialer Netzwerke an Dehydrierung. Sein 27-jähriger Begleiter überlebte nur knapp. Immer wieder versuchen sogenannte Extremtouristen, die Sperranlagen zu überwinden.

„Die beiden Franzosen kamen auf dem ,klassischen Weg’“, schrieb die Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Bezug auf eine anonyme Quelle. „Sie orientierten sich an einem hohen Gebäude in der Steppe.“ Bei Temperaturen weit über 30 Grad Celsius hätten beide wohl zu wenig Wasser mitgenommen. Nur einer schaffte es zurück an die nächstgelegene öffentliche Straße, wo ihn eine Milizstreife aufgriff.

Die Sperrzone von Baikonur, das sind knapp 8000 Quadratkilometer Halbwüste. Eine Region, fast halb so groß wie Thüringen. Die meisten Gebäude stehen 20 bis 40 Kilometer von der nächsten Straße entfernt. Während man eine Reise zu einem Raketenstart bei dafür spezialisierten Tourismus-Agenturen buchen kann, haben es den Abenteurern sie unzugänglichen stillgelegten Teile angetan.

Vor einigen Jahren ist es dabei dem französischen Fotografen Jonk gelungen, sensationelle Fotos zu machen. Er schlich sich heimlich in einen Hangar und lichtete zwei Tage lang die verrottenden Teile einer der wiederverwendbaren russischen Raumfähre „Buran“ ab. Eine „Buran“, äußerlich dem US-Spaceshuttle auffällig ähnlich, hatte lediglich im November 1988 einen einzigen unbemannten Testflug absolviert. Danach wurde in der Endphase der Sowjetunion die Finanzierung problematisch.

Vor zwei Jahren waren in dem „Buran“-Hangar zwei Lost-Places-Touristen, ein britischer Blogger und eine Belarussin festgenommen.

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