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Menschen vorwiegend aus dem Nahen Osten reisen mit Fahrrädern aus Russland ein und beantragen in Finnland Asyl.

© IMAGO/Lehtikuva/IMAGO/Jussi Nukari

Übergang in Lappland bleibt geöffnet: Finnland schließt drei weitere Grenzübergänge zu Russland

Finnland registrierte zuletzt eine sprunghaft gestiegene Zahl von Menschen, die ohne Papiere mit Fahrrädern aus Russland einreisten und Asyl beantragten. Nun sendet das Land ein Signal.

Finnland will von Freitag an drei weitere Grenzübergänge nach Russland schließen. Für Fahrzeuge sei dann nur noch der Übergang Raja-Jooseppi in Lappland nördlich des Polarkreises geöffnet, teilte die Regierung am Mittwochabend mit. Dort könnten auch Asylanträge gestellt werden. Die Regelung trete am Freitag um Mitternacht in Kraft und gelte bis 23. Dezember.

Der finnische Grenzschutz registrierte in den vergangenen Wochen eine sprunghaft gestiegene Zahl von Menschen vorwiegend aus dem Nahen Osten, die ohne die erforderlichen Papiere mit Fahrrädern aus Russland einreisten und in Finnland Asyl beantragten. Nach Regierungsangaben waren es seit Anfang August etwa 700.

Russland hat diese Situation verursacht und zugelassen, und es ist auch in der Lage, sie zu lösen.

Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo

In der vergangenen Woche schloss die finnische Regierung vier Grenzübergänge im Südosten des Landes, die verkehrsgünstig zur russischen Metropole St. Petersburg liegen. In dieser Region ist nur noch der ausschließlich für Eisenbahnzüge vorgesehene Übergang Vainikkala in Betrieb.

Seitdem meldeten sich über Russland einreisende Asylbewerber an den Hunderte Kilometer nördlich gelegenen Übergängen Salla und Vartius. Die Regierung in Helsinki wirft Russland vor, anders als früher auch Menschen ohne gültige Papiere nach Finnland durchzulassen.

Ministerpräsident Petteri Orpo bezeichnete die Schließung weiterer Grenzübergänge als klares Signal an Russland, dass Finnland so etwas nicht akzeptiere. „Russland hat diese Situation verursacht und zugelassen, und es ist auch in der Lage, sie zu lösen“, sagte er am Mittwochabend vor Journalisten. Finnland könne derzeit nicht alle Grenzstationen schließen, dies aber zu einem späteren Zeitpunkt in Betracht ziehen. (dpa)

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