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Panorama: Die Show kann weitergehen

Nach drei Monaten beenden die Drehbuchautoren in Hollywood ihren Streik

Los Angeles - Es ist ein Ende ganz nach dem Geschmack Hollywoods. Nach exakt 100 Tagen beendeten die Drehbuchautoren in den USA am Dienstag (Ortszeit) ihren Streik. Die Mitglieder der „Writers Guild Of America“, der Autorengewerkschaft, stimmten einem neuen Tarifvertrag mit den großen Film- und Fernsehstudios zu. Knapp 93 Prozent der Mitglieder erklärten sich mit neuen Bestimmungen einverstanden, die ihnen eine bessere Vergütung bei der Weiterverwertung ihrer Arbeiten im Internet sowie eine größere Beteiligung an DVD-Tantiemen zusichern. „Ich bin erleichtert, dass die Männer und Frauen der Unterhaltungsindustrie wieder arbeiten“, sagte Sid Ganis von der Oscar-Akademie.

Im Gegensatz zu den Golden Globes, die im Januar aufgrund des Streiks zu einer einfachen Pressekonferenz verkommen waren, wird die 80. Oscar-Verleihung nun wie geplant am 24. Februar stattfinden. Die Verweigerung der 12 000 gewerkschaftlich organisierten Drehbuchautoren kostete Hollywood nach Schätzungen rund 380 Millionen US-Dollar. Dreharbeiten zu mehr als 60 TV-Shows wurden eingestellt, große Filmprojekte verschoben. Für Leslie Moonves, Präsident des Fernsehnetzwerks CBS, ist es jetzt an den Hollywood-Direktoren, den Frieden zu wahren. Der „New York Times“ sagte er, die Film- und Fernsehstudios müssten auch in der kommenden Zeit mit den Gewerkschaftern im Gespräch bleiben. Die Lektion aus dem Autorenstreit sei vor allem eine: „Wir sollten uns nicht nur alle drei Jahre treffen.“

Ob der deutsche Markt von dem Streik der Autoren beeinflusst wird, bleibt abzuwarten. Stella Rodger, bei ProSieben für den Bereich „Internationale Serien“ zuständig, geht davon aus, dass die US-Produktionen rechtzeitig geliefert werden. Auch RTL fühlt sich sicher. Durch die verzögerte Ausstrahlung gegenüber den USA habe man genug Material, sagt ein RTL-Sprecher Claus Richter. Laut „Los Angeles Times“ soll in den USA der neue Tarifvertrag nun am 25. Februar unterzeichnet werden. Genau am Tag nach der Oscar-Verleihung.tkl

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