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Sachsen-Anhalt, Ronney: Trockengefallene Sandbänke sind in der Elbe zu sehen.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Granaten und Minen: Niedrigwasser der Elbe offenbart Weltkriegsmunition

Der niedrige Wasserpegel von Deutschlands Flüssen macht nicht nur der Schifffahrt zu schaffen. Er zeigt auch, was sich am Boden der Flüsse alles angesammelt hat.

Am Ufer der Elbe tauchen wegen des extrem niedrigen Wasserstandes derzeit vermehrt Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg auf. In Sachsen-Anhalt wurden nach Angaben des Technischen Polizeiamtes (TPA) allein in der vergangenen Woche an fünf Stellen Granaten, Minen oder andere Sprengkörper gefunden. In diesem Jahr waren es demnach bislang 21 Funde. Auch in Sachsen gab es etwas mehr solcher Munitionsfunde, wie das Polizeiverwaltungsamt mitteilte.

Meist entdeckten Spaziergänger Munition in Bereichen, wo gewöhnlich Wasser steht, sagte Sachsen-Anhalts TPA-Sprecherin Grit Merker. Es gebe aber auch Menschen, die den niedrigen Wasserstand nutzten, um in der Elbe gezielt nach alten Sprengkörpern zu suchen. „Das ist verboten und gefährlich.“ Solche Funde sollten auf keinen Fall angefasst werden. Es sei besser, sofort die Behörden zu informieren.

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Auch nach Jahrzehnten im Wasser kann die Munition noch gefährlich sein. Sedimente könnten sich auf den Sprengkörpern ablagern und eine Kruste bilden, die das gefährliche Innere verbirgt, sagte Merker. Oftmals sei die Metallhülle darunter bereits durchgerostet. „Fundmunition ist immer gefährlich“, sagte die TPA-Sprecherin.

Entdeckt wurden nach Angaben des TPA unter anderem Panzer-, Gewehr- und Handgranaten sowie Munitionsteile von Infanterie. Vielfach seien am Ende des Zweiten Weltkriegs in dem Fluss Munitionsreste entsorgt worden. Wegen der Trockenheit führt die Elbe extrem wenig Wasser. An der Magdeburger Strombrücke liegt der Pegel wenige Zentimeter über dem historischen Tiefstwert: 1934 wurden 48 Zentimeter gemessen. (dpa)

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