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Feldbetten für gestrandete Passagiere am Flughafen Hamburg

© dpa/Daniel Reinhardt

Update

Hamburg: Hamburger Flughafen nimmt nach Stromausfall Betrieb wieder auf

Am Sonntag ging nach einem Stromausfall gar nichts am Hamburger Flughafen. Nun sind die ersten Flieger wieder gestartet, aber es gibt zahlreiche Streichungen.

Der Hamburger Flughafen hat nach dem folgenschweren Stromausfall seinen Flugbetrieb wieder aufgenommen. Kurz nach 6.30 Uhr am Montagmorgen landete eine erste Maschine der Fluglinie Pegasus aus Antalya auf dem Rollfeld in Hamburg-Fuhlsbüttel, wie eine Sprecherin mitteilte. Von Normalbetrieb war der Flughafen aber noch weit entfernt: Mindestens 12 Landungen und 23 Starts der jeweils 214 geplanten Starts und Abflüge wurden gestrichen.

„Das war eine Ausnahmesituation“, sagte Flughafensprecherin Katja Bromm mit Blick auf den kompletten Stillstand am Sonntag. Der Flugverkehr sei jetzt durcheinander. „Das wird sich aber im Laufe des Tages spürbar normalisieren.“

Ein Kurzschluss hatte am Sonntag einen Stromausfall verursacht und damit den Betrieb am Airport lahmgelegt. Mit Hochdruck hatten Experten daran gearbeitet, den Fehler zu beheben. „Jetzt ist es unsere Aufgabe, die Ursache des Kurzschlusses zu finden und dafür zu sorgen, dass das nicht mehr vorkommt. Darauf fokussieren wir uns jetzt“, sagte Bromm.

Wegen des stundenlangen Stromausfalls hatte der Flughafen seinen Betrieb am Sonntag eingestellt. Dazu sehe man sich gezwungen, teilte das Unternehmen auf Twitter mit. Tausende Passagiere hatten stundenlang teils vor dem Gebäude ausgeharrt, in der Hoffnung, doch noch abfliegen zu können. Von den Flugausfällen dürften nach Angaben des Flughafens mehr als 30 000 Passagiere betroffen gewesen sein. Allein rund 30 Flüge wurden auf andere Flughäfen umgeleitet, nach Bremen und Hannover.

Nach der Ankündigung, dass keine Flüge mehr starten würden, waren am Sonntag viele Reisende heim oder ins Hotel gefahren. Der Flughafen und das Deutsche Rote Kreuz stellten auch Feldbetten im sogenannten Terminal Tango auf. Knapp 180 Passagiere machten nach DRK-Angaben von dem Angebot Gebrauch. „Für die Kinder ist das eine besondere Aufregung“, sagte DRK-Einsatzleiter Ralf Bloß am Montagmorgen. Mit vier Kollegen war er die ganze Nacht im Einsatz. Am Sonntag seien es zusammen mit Ehrenamtlichen mehr als 40 Helfer gewesen.

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„Am Flughafen war einfach nur Chaos“, beschrieb Michelle Galauner die Situation. Die 18-Jährige gehört zu einer Gruppe von 83 Abiturienten aus dem Emsland, die im Terminal Tango übernachtete. Für die Woche zwischen Klausuren und Bekanntgabe der Noten hatte das Abi-Komitee eine All-Inclusive-Reise nach Bulgarien organisiert. Doch als die Schüler am Sonntag nach sechsstündiger Busfahrt am Flughafen ankamen, wusste niemand, was los war: „Wir wurden von einem Schalter zum anderen gescheucht. Als Abiturienten haben die uns nicht ernst genommen.“

„Niemand konnte uns sagen, was los ist“, berichtete Rentnerin Annie Vous von der dänischen Insel Fünen, die mit ihrer erwachsenen Tochter und zwei weiteren Verwandten die Nacht im Terminal Tango verbrachte. Sie habe nicht viel geschlafen in der großen Halle. Es seien immer wieder Reisende mit Rollkoffern gekommen und weitere Betten aufgebaut worden, was sie beim Schafen gestört habe. Am Morgen habe sie nur kurz „travel wash“ gemacht, Duschen gebe es nicht.
Der Hamburger Airport ist mit jährlich mehr als 17 Millionen Passagieren nach Angaben des Flughafenbetreibers der fünftgrößte in Deutschland. An normalen Tagen gibt es rund 200 Starts sowie 200 Landungen. (dpa)

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