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Texas: Ermittler untersuchen den Lkw, in dem die Leichen gefunden wurden.

© Reuters/Ray Whitehouse

USA: Acht Tote in überhitztem Lkw-Anhänger in Texas entdeckt

In brütender Hitze steht in Texas ein Lastwagen auf einem Supermarkt-Parkplatz. Im Laderaum sind Dutzende Menschen, ohne Wasser, ohne Kühlung - vermutlich Migranten aus dem Süden.

In einem völlig überhitzten Lastwagen-Anhänger sind im US-Bundesstaat Texas acht Leichen mutmaßlicher Flüchtlinge entdeckt worden. Aus dem Lkw-Anhänger, dessen Kühlung nicht funktionierte, wurden am Sonntag in San Antonio auch 30 Verletzte befreit, von denen viele in Lebensgefahr schwebten. Ein weiterer Toter wurde in einem nahen Wald entdeckt. Die Polizei ging davon aus, dass die Insassen von Schleppern über die mexikanische Grenze gebracht worden waren.

Der Lastwagen fiel auf einem Parkplatz der Supermarktkette Walmart in der Stadt San Antonio auf, die unweit der Grenze zu Mexiko liegt. "Wir haben einen Anruf von einem Walmart-Mitarbeiter hinsichtlich einer Überprüfung des Sattelschleppers bekommen, der auf dem Parkplatz abgestellt war", sagte Polizeichef William McManus. Der Mitarbeiter sei von jemandem aus dem Lkw angesprochen worden, der um Wasser gebeten habe.

"Er brachte Wasser, rief die Polizei, und wir kamen an und fanden acht Tote hinten im Sattelschlepper", sagte der Polizeichef. Er sprach von einem "grauenvollen" Verbrechen. In dem Anhänger befanden sich auch zwei Kinder. San Antonio liegt etwa zwei Autostunden von der Grenze zum mexikanischen Bundesstaat Nuevo León entfernt. Dort herrschte zuletzt große Hitze.

Auf Bildern von Überwachungskameras war nach Angaben des Polizeichefs zu sehen, dass vor der Rettungsaktion mehrere Fahrzeuge auf dem Parkplatz eintrafen. Es ging offenbar darum, einige Insassen des Lastwagens abzuholen. Unklar war zunächst, wie viele Menschen sich insgesamt in dem Lkw befanden, bevor er in San Antonio eintraf.

Gouverneur Greg Abbott sprach von einer "erschütternden Tragödie". Die Täter würden "mit aller Härte" bestraft.

McManus sagte, es handele sich nicht um einen Einzelfall. "Das passiert dauernd", sagte der Polizeichef.

Der 60-jährige Fahrer des Lkw wurde festgenommen. Die US-Einwanderungs- und Grenzbehörden seien über den Fall informiert worden, sagte der Polizeichef. Der Eigentümer des Lkw stand zunächst nicht fest.

Im August 2015 hatte in Europa ein dramatischer Fall von Schlepperkriminalität für Entsetzen gesorgt: Damals waren an einer Autobahn in Österreich 71 erstickte Flüchtlinge in einem Lastwagen entdeckt worden. Unter den Opfern waren auch Kinder. (AFP)

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