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Wirtschaft: 30 000 Jugendliche ohne Lehrstelle

Jeder zweite Bewerber in der Region auf der Suche / Nur 3614 freie Plätze BERLIN (jojo).In Berlin und Brandenburg ist noch immer jeder zweite Bewerber um einen Ausbildungsplatz ohne Zusage.

Jeder zweite Bewerber in der Region auf der Suche / Nur 3614 freie Plätze BERLIN (jojo).In Berlin und Brandenburg ist noch immer jeder zweite Bewerber um einen Ausbildungsplatz ohne Zusage.Von den 62 705 bei den Arbeitsämtern gemeldeten jungen Menschen haben bislang nur 30 980 einen Vertrag in der Tasche.Der großen Zahl von Suchern stehen nur 3614 freie Lehrstellen gegenüber, so der stellvertretende Vositzende des DGB-Landesbezirks, Bernd Rissmann, am Dienstag in Berlin."Die Lage ist noch katastrophaler als im Frühjahr erwartet", betonte Rissmann.In diesem Zusammenhang erneuerte er die DGB-Forderung nach einer Ausbildungsabgabe für Betriebe, die nicht selbst ausbilden.Damit könnten bundesweit jährlich rund 3,6 Mrd.DM eingenommen und Betrieben zur Verfügung gestellt werden, die Lehrlinge ausbilden.In Deutschland beschäftigen nach DGB-Angaben nur ein Viertel aller Firmen Auszubildende. Positive Zahlen legte hingegen der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) vor.Der DIHT bilanzierte einen Zuwachs im Lehrstellenangebot gegenüber dem vergangenen Jahr um 5,5 Prozent.Dies seien 140 350 Lehrstellen gegenüber 133 000 im Vorjahr.Zugleich appellierte der DIHT an die Ministerpräsidenten der Länder, die Flexibilisierungen beim Berufsschulunterricht durchzusetzen.Gute Nachrichten auch vom Handwerk.Für dieses Jahr kündigte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, die Schaffung von rund 220 000 neuen Ausbildungsplätzen im deutschen Handwerk an.Die Zahlen würden sich auf Vorjahresniveau bewegen, als 221 731 neue Lehrstellen entstanden seien, davon 53 257 in den neuen Ländern. Für Berlin rechnet DGB-Vize Rissmann dennoch mit 4000 Bewerbern, die keinen Ausbildungsplatz finden werden.In Brandenburg könnten es sogar 8000 werden, die nicht untergebracht werden können.Besonders besorgniserregend sei die steigende Zahl von Suchern, die in den vergangenen Jahren schon keine Stelle gefunden haben."Bereits aus der letzten Ausbildungsrunde 1996 wurden in Berlin 11 944 und in Brandenburg 9531 Altnachfrager ermittelt", sagte der Gewerkschaftsvertreter.Rissmann forderte deshalb neben der Ausbildungsabgabe eine Aufstockung der Gelder des Lehrstellen-Sonderprogramms, das von Bund und Ländern je zur Hälfte finanziert wird."Die rund 1600 Ausbildungsplätze für Berlin und die 3000 für Brandenburg reichen bei weitem nicht aus." Daneben appellierte er an den öffentlichen Dienst, neue Ausbildungsstellen zu schaffen.Öffentliche Verträge sollten nur noch an Betriebe vergeben werden, die "ihren Ausbildungsverpflichtungen nachkommen oder sich an Ausbildungsverbünden beteiligen".In den kommenden Wochen will sich Rissmann in der Region persönlich bei Betrieben um Stellen kümmern.Der DGB selbst bildet 18 Jugendliche aus.

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