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Manager einigt sich mit Chipkonzern: 560 000 Euro pro Jahr für Ex-Infineon-Chef

Ab 2018 erhält Ex-Chef Ulrich Schumacher jährlich 560 000 Euro von Infineon. Im Gegenzug nimmt Schumacher alle Klagen zurück.

Es war ein hübsches Weihnachtsgeschenk, das der Münchner Halbleiterkonzern Infineon seinem ehemaligen Vorstandschef Ulrich Schumacher gemacht hat: Am 23. Dezember unterschrieben beide eine Vereinbarung, die Schumacher ein Ruhegehalt von jährlich 560 000 Euro garantiert. Infineon wird dem bereits 2004 zurückgetretenen Manager ab April 2018 jedes Jahr diese Summe zahlen. Schumacher (52) nimmt im Gegenzug alle Klagen gegen den Halbleiterkonzern zurück und verzichtet auf weitergehende Forderungen. Dies geht aus der Einladung zur Hauptversammlung hervor. Infineon legt damit den jahrelangen Abfindungsstreit bei.

Nach Schumachers Rücktritt hatte das Unternehmen lediglich die Hälfte der Abfindung von insgesamt 5,25 Millionen Euro ausbezahlt. Die restliche Summe hatte der Konzern 2005 mit Verweis auf laufende Ermittlungsverfahren einbehalten. Im Herbst 2009 war ein Gerichtsverfahren wegen Bestechlichkeit und Untreue gegen Schumacher eingestellt worden. Ihm waren unter anderem im Zusammenhang mit dem Rennsportsponsoring unsaubere Geschäfte vorgeworfen worden. Lediglich wegen Steuerdelikten akzeptierte er eine Geldauflage von 200 000 Euro.

Nach dem spektakulären Börsengang der einstigen Siemens-Tochter im Jahr 2000, bei dem Schumacher in einem Rennsportoverall im Porsche vorfuhr, war der Konzern tief in die roten Zahlen gerutscht. Schumachers Nachfolger Peter Bauer führte das zwischenzeitlich aus dem Dax gefallene Unternehmen wieder in die Gewinnzone. Dennoch kassiert Schumacher die höheren Altersbezüge: Laut Geschäftsbericht ist Bauers Ruhegehalt von Infineon auf 400 000 Euro gedeckelt. Die Aktionäre müssen der Einigung mit Schumacher auf der Hauptversammlung Mitte Februar noch zustimmen.

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