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Containerterminal im Hamburger Hafen.

© dpa/Daniel Reinhardt

7,0 Prozent niedriger als im Vorjahr: Importpreise fallen so stark wie seit 2009 nicht mehr

Vor allem die sinkenden Kosten für Energie drücken die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter. Für spürbare Entlastungen müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch gedulden.

Stand:

Die Preise für die deutschen Importe sind im April wegen billigerer Energie so stark gesunken wie seit der globalen Finanzkrise 2009 nicht mehr. Die Einfuhren verbilligten sich um durchschnittlich 7,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.

Das ist der stärkste Preisverfall seit Oktober 2009, als die Finanzkrise eine weltweite Konjunkturflaute auslöste. Im März waren die Importpreise erstmals seit längerer Zeit wieder gesunken, nachdem sie sich im vergangenen Sommer um zeitweise mehr als 30 Prozent verteuert hatten. Auslöser waren der Ukraine-Krieg und erhebliche Verspannungen im Welthandel.

Im Vergleich zum Vormonat sanken die Importpreise diesmal um 1,7 Prozent und damit bereits das achte Mal in Folge. „Ausschlaggebend für den Rückgang ist vor allem ein Basiseffekt durch das hohe Preisniveau im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine“, erklärten die Statistiker den Trend.

Da die deutsche Wirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen sinkende Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation und den Verbrauchern an.

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Die Einfuhrpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Kampf gegen die Inflation hat die EZB ihre Leitzinsen deutlich angehoben.

Energieeinfuhren verbilligen sich

Die Lebenshaltungskosten dürften im Mai mit 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat so langsam steigen wie seit über einem Jahr nicht mehr, erwarten von Reuters befragte Ökonomen. Details zu den Verbraucherpreisen im Mai veröffentlicht das Bundesamt am Mittwochnachmittag.

Diesmal fielen die Energieeinfuhren um 31,8 Prozent günstiger aus als im April 2022, dem zweiten vollen Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Ein Grund dafür sind sinkende Preise für importiertes Erdgas: Hier gab es ein Minus von 38,7 Prozent. Erheblich günstiger waren auch Steinkohle (-44,2 Prozent), elektrischer Strom (-38,6 Prozent), sowie Mineralölerzeugnisse (-28,4 Prozent) und Erdöl (-21,2 Prozent).

Die Preise für importierte Konsumgüter zogen dagegen um 4,6 Prozent an. Bei Nahrungsmitteln setzte sich der Anstieg fort: Hier lag der Aufschlag bei 10,4 Prozent. Besonders stark zogen die Preise für Obst- und Gemüseerzeugnisse (+13,9 Prozent) sowie Fleisch und Fleischerzeugnisse (+9,2 Prozent) an. (Reuters, dpa)

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