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Wirtschaft: Adidas-Chef verspricht weiteren Gewinnsprung Sportartikelkonzern kämpft mit Problemen auf US-Markt

(mwb/HB). Nach BMW und Siemens spürt jetzt auch AdidasSalomon den schwachen Dollar.

(mwb/HB). Nach BMW und Siemens spürt jetzt auch AdidasSalomon den schwachen Dollar. Der hinter Nike weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller verzeichnete im vergangenen Jahr eine Umsatzeinbuße von vier Prozent auf 6,27 Milliarden Euro. Ohne den Währungseffekt wäre der Umsatz um fünf Prozent gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Dennoch gelang eine Steigerung des Gewinns vor Steuern um zwölf Prozent auf das Rekordniveau von 438 Millionen Euro.

Vorstandschef Herbert Hainer sprach von „hervorragenden Ergebnissen“. Beim Ertrag profitiert Adidas vom schwachen Dollar, weil die fast ausschließlich in Asien gefertigten Produkte in der US-Währung eingekauft werden. Der Umsatz hingegen sinkt tendenziell, weil Adidas die Hälfte seiner Sportartikel außerhalb des Heimatmarktes Europa verkauft. Für 2004 ist Hainer vor allem wegen der bevorstehenden Olympischen Spiele in Athen und der Fußball-Europameisterschaft optimistisch: Der Gewinn soll um „mindestens zehn Prozent und der Umsatz währungsbereinigt um drei bis fünf Prozent steigen“.

Neben der Dollar-Abwertung kämpft Adidas weiter mit Problemen auf dem weltgrößten Sportartikelmarkt USA, wo der Konzern 30 Prozent seiner Erlöse erzielt. Selbst währungsbereinigt sank in Nordamerika der Umsatz. Dagegen hatte Konkurrent Reebok, der in den USA vor Adidas liegt, sein Geschäft stark ausbauen können. Auch die deutlich kleinere Puma AG legt in den USA kräftig zu. „Wir haben nach dem Wachstum um zehn Prozent im Jahr 2002 vielleicht zu viele Produkte in den US-Markt geliefert, die dann nicht abverkauft wurden“, räumte ein Sprecher ein. Zudem hatte bei schwacher Konsumkonjunktur in den USA der harte Wettbewerb unter den drei Sportketten Foot Locker, Finishline und Footaction zu einem Preiskampf geführt, dem sich Adidas nicht entziehen konnte.

Der Kurs der Aktie kam gestern unter Druck und verlor 2,7 Prozent auf unter 92,05 Euro. „Beim Ausblick für die USA hatten einige mehr erwartet“, sagte Analyst Uwe Weinreich von der Hypo-Vereinsbank. Adidas habe voraussichtlich noch ein Quartal mit einem schwächeren Ergebnis vor sich. Die Herzogenauracher müssten erst einmal Auftragszahlen für Nordamerika vorweisen, die eine Erholung dokumentieren. Im Dezember hatte Hainer seinen Marketingvorstand Erich Stamminger nach Portland geschickt, um von dort aus das US-Geschäft wieder in Ordnung zu bringen. Geplant ist eine Werbe-Offensive und die Eröffnung eigener Adidas-Geschäfte.

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