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Wirtschaft: Allianz Leben senkt Überschussbeteiligung

Mit der Senkung ihrer Überschussbeteiligung hat die Allianz Leben ein wichtiges Signal für die Versicherungsbranche gegeben. Der Marktführer im Bereich Lebensversicherungen (Marktanteil 16 Prozent des Neugeschäfts) senkt seine Überschussbeteiligung für Lebens- und Rentenversicherungsprodukte ab Anfang kommenden Jahres um 0,7 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent.

Mit der Senkung ihrer Überschussbeteiligung hat die Allianz Leben ein wichtiges Signal für die Versicherungsbranche gegeben. Der Marktführer im Bereich Lebensversicherungen (Marktanteil 16 Prozent des Neugeschäfts) senkt seine Überschussbeteiligung für Lebens- und Rentenversicherungsprodukte ab Anfang kommenden Jahres um 0,7 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. Ursache sei die "anhaltend schwierige Situation auf den Kapitalmärkten", teilte die Allianz Lebensversicherungs-AG am Montag in Stuttgart mit.

Andere Anbieter wie Hamburg-Mannheimer oder Victoria haben eine Senkung ihrer Überschussbeteiligung angekündigt, bisher aber noch keine Zahlen genannt. Die Unternehmen orientieren sich üblicherweise bei der jährlichen Festlegung ihrer Gewinnzuweisung für die Versicherungskunden an dem Marktführer. Die Gewinnzuweisungen werden von den Gesellschaften traditionell zum Jahresende hin festgesetzt. Die Gesamtleistung von Lebens- und Rentenversicherungen setzt sich zusammen aus einer Garantieleistung von 3,25 Prozent und einer variablen Überschussbeteiligung. Der neuen Gewinnbeteiligung liegt die Annahme zugrunde, dass das Zinsniveau (Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen) mittelfristig von 4,5 Prozent auf 5,5 Prozent steigen wird.

Aber selbst eine Korrektur an den Aktienmärkten mit erneuten Dax-Ständen von 4000 Punkten stelle die Allianz Leben vor keine Probleme. Dagegen hält Versicherungsanaylst Carsten Zielke von der WestLB Panmure den Schritt der Allianz Leben "angesichts volatiler Kapitalmärkte für unzureichend". Anders als andere Versicherer könnten sich die Stuttgarter ihre weiter hohen Überschussbeteiligungen aber wegen umfangreicher stillen Reserven leisten. Nach Unternehmensangaben betrugen diese Ende Oktober elf Prozent der Kapitalanlage, nach 19,6 Prozent Ende 2000. Die Versicherungsrating-Agentur Assekurata befürchtet ebenfalls, dass die Versicherer ihre Gewinnbeteiligungen nur unzureichend senken werden. Der Grund: Die Gesellschaften wollten im Kampf um Marktanteile bei der Riester-Rente Kunden mit hohen Zinsen locken.

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