zum Hauptinhalt
Update

Vor Verkaufsstart: Apple macht iPhone 5 zur Mangelware

Wochenlanges Warten: Der kalifornische Computerriese hat wieder einmal zu wenige Telefone produzieren lassen. Apple gibt sich überrascht vom Ansturm. Es könnte aber auch Absicht sein. Im Vorab-Test wird geprüft, ob das Kult-Smartphone halten kann, was es verspricht.

Wie erzeugt man einen Hype? Indem man dem Kunden vorgaukelt, er kaufe ein einzigartiges und knappes Gut. Aus Erfahrung sollten Apple und seine Vertragshändler wissen, dass das neue iPhone das begehrteste Stück Technik ist. In Fachkreisen wird gemutmaßt, das neue Telefon würde sich so oft verkaufen wie alle seine Vorgänger zusammen. Das würde bedeuten: 250 Millionen Mal. Bereits in den ersten 24 Stunden habe es zwei Millionen Vorbestellungen gegeben, das seien doppelt so viele wie beim Vorgänger iPhone 4S, verkündete Apple am Montag. In New York stieg der Aktienkurs am Dienstag auf über 700 Dollar.

Zwei Millionen Geräte vorzuproduzieren, wenn man mit dem Hundertfachen rechnen kann – das wirkt auf den ersten Blick machbar. Doch: Etwa zwei bis drei Wochen müsse man auf sein bestelltes Telefon warten, sagt Apple-Sprecher Martin Kuderna. Schon bei früheren Verkaufsstarts war dem Konzern vorgeworfen worden, er verknappe das Angebot künstlich. Doch stets dementierte Apple-Chef Tim Cook: Das Unternehmen habe sich einfach verschätzt.

Schätzungen bekommt man von Mobilfunkanbietern und Händlern in Deutschland nicht. Wie viele Vorbestellungen es gebe, dazu dürfe man nichts sagen, heißt es. Apple soll auch schon in der Vergangenheit den Anbietern verboten haben, öffentlich über Verkaufszahlen zu sprechen.

Bildergalerie: Die Präsentationsshow des iPhone 5:

Im Online-Shop von T-Mobile komme es wegen der großen Nachfrage zu Verzögerungen, ist auf der Internetseite des Handyanbieters zu lesen, unterlegt in signalgelber Farbe. Man habe schon nachbestellt, sagt ein Sprecher. O2 freut sich und schweigt zu Zahlen. Vodafone rechnet mit Lieferengpässen. Einzig E-Plus ist nicht zum Feiern zu Mute. Dort können Kunden das iPhone 5 gar nicht vorbestellen – denn E-Plus hat keinen Partner-Vertrag mit Apple.

Gravis, einer der großen Apple-Händler hierzulande, hat 50 Prozent mehr Vorbestellungen als beim Vorgängermodell. Dank der erneuten Fehlkalkulation von Apple werden die Schlangen vor den Läden wieder sehr lang werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false