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Wirtschaft: AT & T zeigt Interesse an Vodafone

Amerikaner wollen in Europa wachsen.

London/New York - Käme dieses Geschäft zustande, würde es den Telekommunikationsmarkt umkrempeln: Einem Bericht der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge erwägt der US-Konzern AT&T eine Übernahme des britischen Wettbewerbers Vodafone. Die Verantwortlichen bei AT&T würden momentan eine Strategie dafür ausarbeiten, schrieb Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Personen. Die Firmen äußerten sich nicht.

Vodafone-Aktien legten am Freitag zu: Sie setzten sich mit einem Plus von mehr als zwei Prozent an die Spitze im europaweiten Stoxx-50-Index. Vodafone würde „kulturell“ gut zu AT&T passen, schrieb Analyst Emmet Kelly von der US-Investmentbank Merrill Lynch. Zudem rechnet man damit, dass Vodafone ab dem kommenden Jahr positive Umsatztrends verzeichnet.

Die Gerüchte, dass AT&T sich gern nach Europa ausbreiten würde, gibt es schon länger. Hedgefonds-Manager Sven Kleinhans sagt dazu: „AT&T sucht nach einem globalen Wurf. Da geraten auch Unternehmen wie Vodafone in das Visier der Amerikaner, die nicht kleckern, sondern klotzen.“ Der US-Konzern könnte zwar vor einer kompletten Übernahme zurückschrecken, er dürfte aber zumindest eine stattliche Beteiligung planen. Ein Angebot – wenn überhaupt – dürfte allerdings erst im kommenden Jahr zustande kommen. Gerade verkauft Vodafone seinen Anteil am größten US-amerikanischen Mobilfunkanbieter Verizon Wireless, dem schärfsten Rivalen von AT&T. Das dürfte eine Übernahme aus US-Sicht kartellrechtlich unbedenklich machen. Unklar ist, wie Europas Behörden reagieren würden – die Telefon- und Internetspionagevorwürfe gegen die US-Regierung haben das politische Klima vergiftet. dpa

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