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Gefahr: Bahn-Baustellen sind oft schlecht abgesichert

Viele Baustellen der Deutschen Bahn sind unzureichend abgesichert und damit gefährlich für Bauarbeiter, Lokführer und nicht zuletzt die Bahnreisenden.

Grund seien fehlende oder mangelhafte Bau- und Betriebsanweisungen (kurz: Betra), berichtet das ZDF-Magazin Frontal 21 heute Abend ab 21 Uhr. Dies belegten interne Unterlagen und Aussagen von Bahnmitarbeitern. Die "Betra" legt bei der Bahn Sicherheitsregelungen für Bauarbeiten fest wie Tempobegrenzungen, Umleitungen oder Streckensperrungen.

Frontal 21 liegen nach eigenen Angaben Dokumente vor, nach denen im Bahn-Regionalbereich West, der überwiegend in Nordrhein-Westfalen liegt, 40 Prozent der "Betras" zu spät eintreffen oder fehlerhaft sind. Ein Bahnsprecher wies die Vorwürfe bereits zurück. Wie das ZDF-Magazin berichtet, komme es durch mangelhafte Betriebsanweisungen immer wieder zu Unfällen. So stieß in Obervellmar bei Kassel ein Güterzug mit einer Baulok zusammen, wobei drei Eisenbahner verletzt wurden. Die Bahn betont hingegen, dieser Fall sei "nachweislich nicht auf fehlerhafte Bau- und Betriebsanweisungen zurückzuführen".

Das Eisenbahnbundesamt geht davon aus, dass mindestens zwölf weitere gefährliche Ereignisse im Bahnverkehr allein in den Jahren 2006 und 2007 auf mangelhafte "Betras" zurückzuführen sind. Der Verkehrsexperte von Bündnis90 / Die Grünen, Anton Hofreiter, forderte daher einen Untersuchungsausschuss im Bundestag. (ds/dpa)

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