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Tarifverhandlungen: Bahn-Beschäftigte fordern sieben Prozent

Mit einer Forderung von sieben Prozent Gehaltsaufbesserung gehen die Gewerkschaften der Bahn in die Tarifrunde. Begründet wurden die Ansprüche mit dem sehr guten Geschäftsjahr des Verkehrsunternehmens.

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Berlin - Die Gewerkschaften Transnet und GDBA fordern für rund 134.000 Beschäftigte bei der Deutschen Bahn 7,0 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Untere Tarifgruppen sollen mindestens 150 Euro erhalten, teilten beide Organisationen nach einem Beschluss der gemeinsamen Tarifkommission mit. Die Forderung bezieht sich auf eine Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Der bestehende Tarifvertrag läuft am 30. Juni aus. Die Verhandlungen mit der Bahn AG sollen zuvor aufgenommen werden. Transnet und GDBA bilden eine Tarifgemeinschaft. Der zuständige Arbeitgeberverband der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister wies die Forderung als überhöht zurück.

Transnet-Tarifvorstand Alexander Kirchner begründete die Höhe der Forderung mit dem guten Geschäftsergebnis der Bahn, die ihren Gewinn vor Zinsen und Steuern 2006 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt habe. Die Beschäftigten hätten zu diesem Erfolg "ganz entscheidend" beigetragen. Der stellvertretende GDBA-Vorsitzende Heinz Fuhrmann sagte, die Mahnung von Bahnchef Hartmut Mehdorn, Maß zu halten, laufe angesichts der guten Zahlen völlig ins Leere.

Arbeitgeber sehen Wettbewerbsnachteile

Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes, Werner Bayreuther, wies darauf hin, dass sich weite Teile der Deutschen Bahn in einem harten Wettbewerb befänden. "Bereits heute liegen die Lohnkosten um bis zu 25 Prozent über denen der Wettbewerber", sagte er. Die Tarifabschlüsse mit anderen Bahn-Unternehmen in diesem Jahr bewegten sich um 2 bis 3 Prozent. Ein Plus von 7 Prozent bedeutete deshalb "eine weitere Wettbewerbsbenachteiligung und könnte am Ende Arbeitsplätze kosten".

Bayreuther erinnerte an das für die Bahn-Beschäftigten vereinbarte Verbot von Entlassungen bis zum Jahr 2010. Geschäftsgrundlage dafür sei eine "moderate Entgeltpolitik". Sie sollte nicht durch überhöhte Entgeltforderungen gefährdet werden, sagte der Arbeitgebervertreter. (tso/dpa)

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