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London: Bande soll Anleger um hunderte Millionen betrogen haben

Die Geschichte klingt filmreif: Eine sechsköpfige Bande - darunter ein ehemaliger Mossad-Agent - erfindet eine Firma, verkauft deren Aktien und prellt die Käufer um knapp eine halbe Milliarde Euro. Genau so soll es sich aber zugetragen haben, sagt die spanische Polizei.

Die spanische Polizei hat eine mutmaßliche Betrügerbande ausgehoben, die sich an der Londoner Börse 450 Millionen Euro erschwindelt haben soll. Wie die Ermittler am Mittwoch in Madrid mitteilten, wurden sechs Verdächtige in verschiedenen spanischen Städten festgenommen. Die Bande soll in den vergangenen fünf Jahren die Aktienkurse einer Scheinfirma mit komplizierten Transaktionen und gefälschten Papieren künstlich in die Höhe getrieben und dann mit hohen Gewinnen verkauft haben.

Die Betrüger hätten unter anderem den Anschein erweckt, ihr Unternehmen habe Geschäfte mit der Regierung Argentiniens abgewickelt und verfüge über Fonds-Anteile in Brasilien. All dies sei jedoch gelogen gewesen. Die Bande habe die Gutgläubigkeit von Aktienkäufern ausgenutzt und die Anleger um 450 Millionen Euro betrogen, teilte die Polizei mit.

Die Festnahmen erfolgten auf Bitten der britischen Behörden, die auch den Anstoß zu den Ermittlungen gegeben hatten. Vier Verdächtige wurden in Barcelona festgenommen und je einer in Madrid und in Elche in Südostspanien. Die Zeitung "El País" berichtete in ihrer Online-Ausgabe, die Bande sei von einem Ex-Agenten des israelischen Geheimdienst Mossad und einem Finanzier angeführt worden, der vor mehreren Jahren in Spanien bereits in einen größeren Bankenskandal verwickelt gewesen war. (sf/dpa)

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