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Wirtschaft: Bausparkassen für generellen Subventionsabbau

Verbandspräsident gegen isolierte Kürzung der Eigenheimförderung

Berlin (brö). In der Diskussion um die Kürzung der EigenheimZulage hält der Vorsitzende des Verbandes der privaten Bausparkassen, Gert Haller, eine Einigung im Rahmen einer generellen Kürzung staatlicher Hilfen für die Wirtschaft für möglich. „Bei einem linearen Subventionsabbau um zehn oder zwanzig Prozent müsste sich auch die Wohnungswirtschaft beteiligen“, sagte Haller dem Tagesspiegel am Mittwoch in Berlin. Dann könne man auch über die Eigenheimzulage reden, die die rot-grüne Regierungskoalition derzeit im Rahmen des Steuerpakets von Finanzminister Hans Eichel (SPD) kürzen will. Auf diese Weise will der Minister für Mehreinnahmen bei Bund, Ländern und Gemeinden von bis zu 17 Milliarden Euro sorgen. Ob die Pläne allerdings den Bundesrat passieren werden, ist derzeit ungewiss.

Eine isolierte Kürzung der Eigenheimzulage lehnte Haller dagegen ab. „Die jetzigen Pläne würden dazu führen, dass in Deutschland 50 000 Wohnungen weniger gebaut werden und die Konjunktur Schaden nimmt“, erklärte er. Besonders die Bauwirtschaft würde davon betroffen. Zudem sei dann das Ziel nicht mehr zu erreichen, die Zahl der Besitzer von Wohnungen und Häusern zu steigern. Derzeit gehören nur vier von zehn Deutschen zu den Immobilien-Besitzern, in anderen Ländern ist die Quote weitaus höher.

Bausparen wegen Börsenkrise beliebt

Offen zeigte sich der Bausparkassen-Verbandschef für einen Umbau der jetzigen Eigenheimzulage hin zu einer stärkeren Förderung von bereits bestehenden Häusern. Das würde auch der Modernisierung der Städte in Deutschland zu gute kommen. Eine solche Reform solle aber nicht im Rahmen der Diskussion um das Eichelsche Steuerpaket geführt werden, sagte Haller. Dazu sei ein grundsätzlicher Konsens nötig.

Entgegen dem allgemeinen konjunkturellen Trend laufen die Geschäfte für die privaten Bausparkassen derzeit gut. In Folge der anhaltenden Börsenkrise hätten die Unternehmen der Branche im vergangenen Jahr so gut abgeschnitten wie seit 1996 nicht mehr, zitierte Haller verbandsinterne Schätzungen.

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