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Wirtschaft: „Behalten Sie ihre Kreditkartennummer für sich“ Datenschützer Garstka: Risiken gibt es vor allem bei kleinen Anbietern

HansJürgen Garstka ist Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit. Foto: Ullstein/Phalanx Fotoagentur Herr Garstka, wie sicher sind Internet-Geschäfte?

HansJürgen Garstka

ist Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit.

Foto: Ullstein/Phalanx Fotoagentur

Herr Garstka, wie sicher sind Internet-Geschäfte?

Das hängt von den Sicherheitsmechanismen der Anbieter ab. Hier gibt es große Unterschiede. Einige Internet-Firmen arbeiten mit sehr hochwertigen Verschlüsselungs- und Authentifizierungsmethoden, bei anderen kommunizieren Kunde und Anbieter praktisch unverschlüsselt und ungeschützt.

In welchen Bereichen sollten die Kunden besonders aufpassen?

Es kommt weniger auf den Bereich als auf den Anbieter an. Kunden sollten darauf achten, bei bekannten, vertrauenswürdigen Adressen zu kaufen. Je unbekannter der Anbieter, desto riskanter der Kontakt. Denn je kleiner das Unternehmen ist, desto größer ist die Gefahr, dass es nicht so viel Wert auf Sicherheit legt. Sicherheit kostet Geld.

Auf was sollten die Kunden achten?

Wichtig ist eine „sichere Leitung". Sie gewährleistet, dass die Daten bei der Übertragung nicht ausgespäht werden können. Außerdem sollte man Erkundigungen über den Anbieter einholen, um sicher zu gehen, dass die Firma nicht leichtfertig mit den Daten umgeht. Hinweise, wie das Unternehmen mit den Daten verfährt, finden die Kunden meist auf der Homepage, etwa in einer Datenschutzerklärung. Grundsätzlich sollte man aber natürlich so wenig Daten wie möglich ins Netz geben, Kreditkartennummern schon gar nicht. Sie sollte man besser per Fax schicken oder am Telefon durchgeben – oder gleich per Rechnung bezahlen.

Welche Gefahren gibt es?

Im Internet-Geschäft gibt es drei große Gefahrengruppen: Erstens können Hacker Daten ausspähen und missbrauchen, zum Beispiel Kreditkartennummern. Zweitens droht die Computersabotage, etwa durch Viren. Einen Computervirus kann man sich etwa dadurch einfangen, dass das Antwortschreiben auf eine Bestellung verseucht ist. Schließlich können Daten auch manipuliert werden. So können Hacker Geldströme umleiten oder Beträge verändern. Internet-Firmen müssen daher sicherstellen, dass die Datenintegrität gewahrt bleibt. Alles was der Kunde wegschickt, muss auch in dieser Form ankommen.

Wie sicher ist Online-Banking?

Online-Banking hat ein sehr hohes Sicherheitsniveau. Beim Homebanking System HBCI (Home Banking Computer Interface) können die Kunden davon ausgehen, dass dieses Verfahren sicher ist. Aber auch die älteren Homebanking-Methoden benutzen relativ sichere Verschlüsselungsmechanismen.

Das Interview führte Silke Meßner.

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