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Berliner Agentur lobt „jahrzehntelange Erfahrung“: Ex-RBB-Intendantin Schlesinger heuert als Beraterin für Führungskräfte an
Seit knapp drei Jahren ist Schlesinger ihren Posten als RBB-Intendantin los. Nun hat sie einen neuen Job. In einer Agentur soll die 64-Jährige künftig Führungskräfte im Umgang mit Krisen schulen.
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Die ehemalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger arbeitet künftig für eine Beratungsagentur für Führungskräfte im Bereich der Krisenbewältigung und öffentlichen Erwartungen.
„Patricia Schlesinger bringt jahrzehntelange Erfahrung aus Führungspositionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit“, teilte das Berliner Beratungsunternehmen Stella Circle am Dienstag mit.
Weiter hieß es, Krisenkommunikation, der Umgang mit beruflichen Belastungen und der Aufbau von Widerstandskraft angesichts der Anforderungen an die Spitzenebene seien zentrale Führungskräfte-Themen.
Schlesinger verfüge über „fundierte Expertise in den Bereichen Medien, Führung öffentlicher Institutionen und Kommunikation“. Welchen Umfang ihre Arbeit haben wird, teilte die Agentur nicht mit.
Es handele sich aber um eine Tätigkeit auf Honorarbasis, heißt es in der Mitteilung. Stella Circle ist eigenen Angaben zufolge eine Beratungsagentur für Führungskräfte, die 2023 gegründet wurde.
Schlesinger steht weiter im Fokus von Ermittlungen
Schlesinger war von 2016 bis 2022 Intendantin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Im Sommer 2022 erschütterte ein Skandal den Sender, es kamen Vorwürfe der Verschwendung und der Vetternwirtschaft auf.
Im August 2022 trat Schlesinger zurück, wurde einige Tage später vom Rundfunkrat abgerufen und schließlich fristlos entlassen. Auch weitere Führungskräfte mussten den Sender verlassen.
Seit knapp drei Jahren ermittelt auch die Berliner Generalstaatsanwaltschaft gegen Schlesinger und weitere Beschuldigte unter anderem wegen des Verdachts der Untreue und Vorteilsnahme.
Vor Gericht streiten die 64-Jährige und der Sender um jeweilige Geldforderungen. Vergangene Woche wurde Schlesinger vom Berliner Landgericht zu Schadenersatz in noch unbekannter Höhe verurteilt, den sie an den RBB zahlen soll.
Der RBB wurde wiederum verurteilt, seiner früheren Intendantin das von ihr zunächst für einen Monat eingeforderte Ruhegeld von rund 18.400 Euro zu zahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, es kann Berufung vor dem Berliner Kammergericht eingelegt werden. (dpa, epd)
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