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Wirtschaft: Berliner Wirtschaft in Feierlaune

2000 Gäste beim Neujahrsempfang / Gebühren für Ausbildung sinken.

Von Carla Neuhaus

Berlin - Klare Worte von Klaus Wowereit: „Man kann sich nicht über den Fachkräftemangel beschweren, wenn man nicht mehr Ausbildungsplätze schafft.“ Diesen Appell, mehr in die betriebliche Ausbildung zu investieren, richtete der Regierende Bürgermeister am Freitagabend an die Berliner Unternehmer. Gleichzeitig versprach er ihnen mehr Investitionen für die Wirtschaft und in die Infrastruktur. „Der Senat versucht den Rahmen zu geben für erfolgreiches Wirtschaften“, sagte er beim gemeinsamen Neujahrsempfang von Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer.

Es war das erste Mal, dass Wowereit beim Neujahrsempfang eine Rede hielt. Kaum sei die große Koalition im Amt, „da darf man auch beim Neujahrsempfang reden“, scherzte der Regierende. Dabei hatte er die Veranstaltung in der Vergangenheit von sich aus eher gemieden.

Diesmal kam Wowereit dagegen gleich mit Verstärkung. So waren am Freitagabend alle Mitglieder des neuen Senats vertreten. Auch kam wie immer viel Prominenz wie US-Botschafter Philipp Murphy und Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn. Die beiden Gastgeber freute das. IHK-Präsident Eric Schweitzer und Handwerkskammerpräsident Stephan Schwarz konnten in diesem Jahr gut 2000 Gäste im Ludwig-Erhard-Haus begrüßen – so viele wie noch nie.

Die beiden Präsidenten lobten den wirtschaftlichen Schwerpunkt im Koalitionsvertrag, sagten aber auch: „Wir werden den Senat nicht an nur an den Worten sondern auch an den Taten messen.“ Daneben betonten sie die Bedeutung des Großflughafens BER, der im kommenden Juni eröffnet wird. Er sei ein „Wachstumsfaktor für die Region“. Allerdings dürfe der Flughafen „nicht unter seinen Möglichkeiten betrieben werden“, sagte Schweitzer.

Mit dem vergangenen Jahr zeigten sich die beiden trotz der Euro-Krise sehr zufrieden. „Die Stimmung war so gut wie seit 20 Jahren nicht“, sagte Schwarz. Das Handwerk blicke auf ein Rekordjahr zurück, die Firmen seien zu 90 Prozent ausgelastet gewesen.

Wie Wowereit warben auch die beiden Präsidenten für mehr Ausbildung in den Unternehmen. Gemeinsam mit der Politik wollten sie dafür sorgen, „dass jeder Schulabgänger eine betriebliche Ausbildung absolvieren kann“. Um die Nachwuchsförderung für die Unternehmen günstiger zu machen, hatte die IHK erst am Freitagnachmittag beschlossen, die Ausbildungsgebühren um durchschnittlich 40 Prozent zu senken. Das bringe mittelfristig „eine Entlastung von etwa drei Millionen Euro für die Unternehmen“, sagte Schweitzer. Carla Neuhaus

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