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Konsistenz und Geschmack des Burger-Pattys von Beyond Meat soll Fleisch sehr ähnlich sein.

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Veganer Burger: Beyond Meat macht erstmals Gewinn – der Kurs bricht trotzdem ein

Obwohl die aktuellen Geschäftszahlen die Erwartungen übertreffen, sind die Börsianer enttäuscht. Grund ist eine Ankündigung der Managements.

Der amerikanische Fleischersatzhersteller Beyond Meat hat zum ersten Mal einen Gewinn eingefahren und hob seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erneut an. Die vegane Burgerfirma meldete einen Quartalsüberschuss von 4,1 Millionen Dollar oder 6 Cents pro Aktie. Vor einem Jahr stand noch ein Verlust von 9,3 Millionen Dollar oder 1,45 Dollar pro Aktie in der Bilanz.

Der Nettoumsatz stieg im dritten Quartal um 250 Prozent auf 91,96 Millionen Dollar und überstieg damit die Erwartungen der Wall Street von 82,2 Millionen Dollar, wie aus Refinitiv-Daten hervorgeht. Dank der guten Quartalszahlen wurde auch die Umsatzprognose für das Gesamtjahr bereits zum zweiten Mal nach oben korrigiert. Zunächst wurden 240 Millionen Dollar prognostiziert, dann 265 Millionen Dollar und nun soll sich der Nettoumsatz auf 275 Millionen Dollar belaufen.

So viel war die Beyond-Meat-Aktie beim Börsenstart wert. Heute ist es deutlich mehr.

© REUTERS

Die Steigerung des Umsatzes liegt am Hype um vegane Burger, der im vergangenen Monat auch die weltweit größte Burger-Kette ansteckte: McDonald's teilte mit, dass es ein "Pflanzen-, Salat- und Tomaten-Sandwich" in Kanada mit Beyond Meat Patties testen würde. McDonald's schließt damit zu den Wettbewerbern wie Tim Hortons, KFC und Dunkin' Donuts auf, die den Beyond-Burger bereits im Angebot haben.

Auch wenn das Unternehmen die Analystenerwartungen mit den aktuellen Zahlen übertroffen hatte - man war von nur 3 Cent je Aktie ausgegangen -, brach die Aktie im Anschluss ein. Denn aufgrund der zunehmenden Konkurrenz auf dem Markt der Fleischersatzhersteller gaben die Kalifornier an, zukünftig mehr Rabatt- und Werbeaktionen anzubieten. Die Rabatte stiegen im abgelaufenen Quartal um rund 254 Prozent. Auf die Ankündigung folgte im erweiterten Handel ein Einbruch der Aktie um mehr als sechs Prozent. Am Dienstagmorgen notierte sie weiterhin rund zehn Dollar unter dem Vortagesniveau.

Die Reaktion auf die Ankündigung ist ein erneutes Anzeichen für die Volatilität der Aktie. Schon der Börsengang war spektakulär. Nach einem Ausgabepreis von rund 25 Dollar rangierte die Aktie schon bald beim neunfachen Wert. Bereits am ersten Tag schnellte der Kurs um 163 Prozent in die Höhe. Es war der beste US-Börsenstart seit 19 Jahren. Nicht nur wegen dieses rasanten Anstiegs sprachen Beobachter schon bald von einer Blase.

Denn auch weiterhin ging es kräftig bergauf und bergab mit der Aktie. So auch nach den Geschäftszahlen in diesem Sommer, als der Kurs um bis zu zwölf Prozent sank, obwohl die Bilanz sich durchaus sehen lassen konnte. Nach wie vor halten viele Analysten den Börsenwert des Unternehmens angesichts der Höhe des Umsatzes für überbewertet. (rtr/mum)

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