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Wirtschaft: Breites Filialnetz ist wichtiger Faktor - 1999 mehr Kredite vergeben und Einlagen erhöht - Allerdings leichte Ertragseinbußen

Im harten Wettbewerb in der Finanzbranche bauen die ostdeutschen Sparkassen auch künftig auf einer starken Präsenz in der Region. "Die Sparkassen werden sich weiter auf ein breites Filialnetz stützen", sagte der Geschäftsführer des ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes (OSGV) Carl Friedrich Holtmann am Donnerstag in Berlin.

Im harten Wettbewerb in der Finanzbranche bauen die ostdeutschen Sparkassen auch künftig auf einer starken Präsenz in der Region. "Die Sparkassen werden sich weiter auf ein breites Filialnetz stützen", sagte der Geschäftsführer des ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes (OSGV) Carl Friedrich Holtmann am Donnerstag in Berlin. "Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die auf externe Finanzierung angewiesen sind, benötigten ein breites Engagement in der Fläche", sagte auch Verbandspräsident Rainer Voigt. Gleichwohl würden die Sparkassen zentrale Aufgaben wie den Zahlungsverkehr bündeln, um kostengünstiger zu arbeiten. Weiteres Einsparpotenzial sieht er etwa beim Aktienhandel über das Internet.

Im Streit um die Daseinsberechtigung der öffentlich-rechtlichen Banken warf Voigt den Privatbanken Scheinheiligkeit vor. Unter dem Vorwand der "künstlichen Wettbewerbsvorteile von Sparkassen" wollten die Privatbanken nur den öffentlich-rechtlichen Sektor zerschlagen. Denn anderseits hätten die privaten Finanzinstitute schon Interesse am lukrativen Privatkundengeschäft der Sparkassen gezeigt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind die im OSGV organiserten 72 Sparkassen aus Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt weiter gewachsen. "Bei einem deutlichen Zuwachs des Kreditgeschäfts ist der Ertrag allerdings etwas zurückgegangen", sagte Voigt. Als Grund nannte er vor allem das niedrige Zinsniveau und die geringe Zinsspanne. Auch für das laufende Jahr erwartet er hier keine wesentliche Verbesserung. Außerdem müssten die Sparkassen mit weiter steigenden Kosten unter anderem bei der Datenverarbeitung rechnen. 1999 haben die ostdeutschen Sparkassenassen Kredite in Höhe von 68,1 Milliarden Mark vergeben. Das waren fast sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dabei haben die Kredite an die mittelständische Wirtschaft und die Gewerbetreibenden um 1,4 Milliarden auf 31,5 Milliarden Mark zugenommen. Beim verarbeitenden Gewerbe, bei Handwerk und Handel sei wieder eine leichte Erholung zu spüren. Schlecht sei die Situation aber nach wie vor in der Baubranche. "Die ostdeutschen Sparkassen haben aber ihren Wertberichtigungsbedarf weiter zurückfahren können", sagte Holtmann.

Im Einlagengeschäft setzte sich der Trend zu höherverzinslichen Anlageformen fort, wie Voigt sagte. Insgesamt nahmen die Einlagen aber nur um knapp ein Prozent auf 139 Milliarden Mark zu. Die Bilanzsumme stieg so insgesamt um 3,1 Prozent auf 181,5 Milliarden Mark. Aufgrund der geringeren Zinsmargen aber der höheren Kosten sei das vorläufige Betriebsergebnis vor Bewertung auf 1,20 (1,25) Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme gesunken. Damit bewegten sich die ostdeutschen Sparkassen aber weitgehend auf westdeutschen Niveau, wie Holtmann erklärte.

Im Zusammenhang mit dem von den Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt zum Jahresende 2000 gekündigten Staatsvertrag sagte Voigt, dass jetzt wieder verhandelt werde und schon Ende März, Anfang April mit ersten Ergebnissen zu rechnen sei.

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