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Wirtschaft: Commerzbank expandiert in Bayern

Kauf der Schmidt-Bank-Filialen

Frankfurt (Main) (ro). Die Commerzbank, die immer wieder als Übernahmekandidat gehandelt wird, kauft selber große Teile einer kleineren Bank. Die seit Wochen laufenden Verhandlungen mit der Schmidt Bank im fränkischen Hof wurden jetzt abgeschlossen. Die Commerzbank übernimmt 60 Filialen mit rund 500 Mitarbeitern und etwa 360000 Kunden. Der Kaufpreis soll nach Angaben aus Bankkreisen bei 60 Millionen Euro liegen. Am heutigen Mittwoch sollen die Verträge unterschrieben und die Übernahme offiziell in Hof im Beisein des bayerischen Wirtschaftsministers Otto Wiesheu verkündet werden.

CommerzbankChef Klaus-Peter Müller hatte bereits in der vergangenen Woche auf der Bilanz-Pressekonferenz angedeutet, dass die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss stehen. Müller verspricht sich von der Übernahme eine Belebung des Privatkundengeschäftes. Mit dem Kauf der Schmidt-Bank-Filialen erhöht sich die Zahl der Privatkunden der Commerzbank von 3,7 auf mehr als vier Millionen. Die Zahl der Filialen in Deutschland steigt von 727 auf 787. Die Commerzbank will laut Müller zu „Deutschlands bester flächendeckender Bank für Privatkunden“ werden. 2003 verbuchte sie wegen hoher Abschreibungen einen Rekord-Verlust von 2,3 Milliarden Euro. Im Geschäft mit Privatkunden hatte sie aber einen Vorsteuergewinn von 258 Millionen Euro erwirtschaftet nach einem Verlust von 44 Millionen Euro im Jahr zuvor.

Die Schmidt Bank war 2001 in Schieflage geraten, die damalige Eigentümerfamilie hatte ihren Anteil von knapp 65 Prozent an fünf Großbanken übertragen, unter anderem auch an die Commerzbank. Nur dadurch wurde die Pleite verhindert. Nach dem Verkauf des Filialgeschäfts besteht die Schmidt Bank nur noch aus der Abwicklungseinheit und der Zentrale.

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