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Wirtschaft: Commerzbank will mit Sparkurs aus der Krise

Kosten sollen in zwei Jahren um 750 Millionen Euro sinken

Frankfurt (Main) (ro). Die Commerzbank will mit einem drastischen Sparkurs und einer strategischen Neuausrichtung aus der Krise steuern. Nach einem, so Vorstandssprecher KlausPeter Müller, „Jahr des Schreckens“ und dem ersten Verlust in der über 130jährigen Geschichte will das Institut bereits im laufenden Jahr wieder die Gewinnzone erreichen. Mindestens weitere 325 Arbeitsplätze wird die Bank streichen, vermutlich wird die Zahl aber deutlich höher liegen, sagte Müller am Mittwoch. Details sollen Mitte März festgelegt werden. Im Vergleich zum Herbst 2001 hat die Commerzbank mittlerweile 3900 Arbeitsplätze abgebaut. Insgesamt will die viertgrößte deutsche Geschäftsbank in den Jahren 2003 und 2004 weitere 750 Millionen Euro einsparen. „Mehr ist aber nicht vertretbar, es sei denn wir wollen unser Geschäft riskieren und die Wettbewerbsposition grob vernachlässigen.“ Nachdrücklich dementierte Müller Gerüchte über eine Großfusion. Dies seien populistische Forderungen. „Im Moment gibt es keine aktuellen Gespräche mit irgendeinem möglichen Partner.“ Der Vorstandssprecher denkt aber an kleinere Übernahmen, um den Vertrieb im Privatkundengeschäft zu stärken.

Nach Angaben von Müller sind die Planungen für 2003 sehr konservativ. „Wir schaffen den Umschwung, wenn nicht die gesamte Wirtschaft kollabiert und die Risiken völlig aus dem Ruder laufen.“ Vor allem im Privatkundengeschäft will die Bank vorankommen und die Rendite bis 2004 auf sieben Prozent steigern. Das Firmenkunden- und Investment-Banking soll stärker verzahnt werden. „Wir wollen uns als beste flächendeckende Bank für den anspruchsvollen Privatkunden und den erfolgreichen Mittelstand positionieren.“ Vor allem das extrem schlechte vierte Quartal mit einem Vorsteuer-Verlust von 417 Millionen Euro riss die Commerzbank tief nach unten. Gedrückt wird der Nachsteuer-Verlust in erster Linie durch eine Steuerrückzahlung von 107 Millionen Euro. Unter dem Strich bleibt ein Minus von 298 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr lag der Vorsteuer-Verlust bei 372 Millionen Euro nach einem Gewinn von 43 Millionen Euro im Jahr 2001.Trotzdem will die Bank eine Dividende von zehn Cent pro Aktie ausschütten.

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