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Eine Jugendliche schaut auf ein Smartphone mit angezeigtem TikTok-Logo.

© dpa/Hannes P Albert

Deal mit Oracle?: Trump will binnen 30 Tagen über Video-App TikTok entscheiden

Die Plattform steht in den USA wegen ihrer Nähe zu China im Fokus. Der neue Präsident sucht nach einer Lösung. Dabei kommt offenbar das Softwareunternehmen ins Spiel.

Stand:

US-Präsident Donald Trump ist eigenen Angaben zufolge in Gesprächen mit mehreren Personen über den Kauf von TikTok und will in den nächsten 30 Tagen eine Entscheidung über die Zukunft der App treffen. „Ich habe mit vielen Leuten über TikTok gesprochen und es besteht großes Interesse“, sagte Trump am Samstag (Ortszeit) gegenüber Reportern an Bord der Air Force One während eines Fluges nach Florida.

Zuvor hatte das amerikanische Radionetzwerk NPR unter Berufung auf Insider berichtet, dass die US-Regierung derzeit darauf hinarbeitet, dem US-Softwareunternehmen Oracle sowie weiteren Investoren die Kontrolle über den weltweiten Betrieb der Video-App zu geben.

TikTok wird von rund 170 Millionen US-Bürgern genutzt

An Bord der Air Force One erklärte Trump jedoch vor Reportern, noch nicht mit Oracle-Mitbegründer Larry Ellison über den Kauf von TikTok gesprochen zu haben. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagten, soll ein möglicher Deal mit Oracle so aussehen, dass der in China ansässige Eigentümer von TikTok, ByteDance, eine Beteiligung an dem Unternehmen behalten darf.

Die Datenerfassung und Software-Updates sollen aber von Oracle überwacht werden, das bereits die Grundlage der Web-Infrastruktur von TikTok bereitstellt. Außerdem sollen die derzeitigen US-Investoren von ByteDance, die Susquehanna International Group von Jeff Yass, General Atlantic, Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und Sequoia Capital beteiligt werden.

Gemäß den Bedingungen eines möglichen Deals wäre Oracle den Insidern zufolge dann auch für Fragen der nationalen Sicherheit verantwortlich. Das Management von TikTok würde aber weiterhin die Kurzvideo-App betreiben. TikTok hatte ursprünglich 2022 eine Vereinbarung mit Oracle getroffen, um die Daten von US-Nutzern zu speichern, um Washingtons Sorgen über die Einmischung der chinesischen Regierung zu zerstreuen.

Aus dem Bericht von NPR ging zudem hervor, dass Vertreter von Oracle sich am Freitag mit Vertretern des US-Präsidialamtes getroffen haben, um über ein mögliches Geschäft zu sprechen. Ein weiteres Treffen sei für nächste Woche angesetzt worden, berichtete NPR. Oracle sei an einer TikTok-Beteiligung in zweistelliger Milliardenhöhe interessiert, aber der Rest des Deals sei noch im Fluss, zitierte der NPR-Bericht einen Insider. Oracle selbst gab keinen unmittelbaren Kommentar ab.

Die App TikTok, die von 170 Millionen Amerikanern genutzt wird, wurde kurz vor Inkrafttreten eines Gesetzes, das besagt, dass sie von ByteDance aus Gründen der nationalen Sicherheit verkauft oder verboten werden muss, am 19. Januar vorübergehend für die Nutzer offline genommen.

Einen Tag nach seinem Amtsantritt unterzeichnete Trump jedoch eine Verordnung, die es erlaubt, dass die Umsetzung des oben genannten Gesetzes 75 Tage aufgeschoben werden darf. (Reuters)

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