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Wirtschaft: Der Rubel sackt weiter ab

DÜSSELDORF (HB).Die russische Währung hat am Dienstag den stärksten Kurssturz seit fast vier Jahren erlitten.

DÜSSELDORF (HB).Die russische Währung hat am Dienstag den stärksten Kurssturz seit fast vier Jahren erlitten.Der Rubel verlor im Verhältnis zum US-Dollar über zehn Prozent an Wert.Händler sagten, russische Banken hätten massiv versucht, Rubel in Dollar zu tauschen.Dies habe eine Dollarknappheit im russischen Interbankenmarkt verursacht und den Rubel-Kurs einbrechen lassen.

Seit der Erweiterung des Schwankungskorridors des Rubels zum Dollar am Montag vergangener Woche verlor die russische Währung insgesamt bereits mehr als ein Viertel des Werts.Der Kurs darf sich zwischen 6,0 und 9,5 Rubel zum Dollar bewegen.Beim Fixing in Moskau kostete ein Dollar gestern knapp acht Rubel.Am Nachmittag nannten Händler Kurse um 8,5 Rubel.Experten erklärten den erneuten Kurssturz mit ausbleibenden Informationen über die bevorstehende Neuordnung des Staatsanleihen-Marktes.

Unter dem Druck der Finanzkrise gaben drei der wichtigsten Privatbanken des Landes - die Oneximbank, die Mostbank und die Bank Menatep - ihre Fusion bekannt.Die drei Institute, die den vierten, siebten und 17.Platz in der Rangliste russischer Kreditinstitute einnehmen, wollen zunächst eine Bankholding bilden, wie die Nachrichtenagentur Itar-Tass meldete.Der Holding sollen je 51 Prozent der Aktien jeder Bank zukommen.Sie soll von Oneximbank-Chef Michail Prochorow geleitet werden.Die Zentralbank begrüßte die Entscheidung.Die Tageszeitung "Kommersant daily" berichtete, daß vier weitere große Banken, darunter Incombank und Rossijski Kredit, ebenfalls einen Zusammenschluß planten.Russische Banken halten viele der seit Montag vergangener Woche eingefrorenen Staatsanleihen.Der designierte russische Ministerpräsident Viktor Tschernomyrdin zeigte sich unterdessen gestern zuversichtlich, daß Rußland die schwere Finanz- und Wirtschaftskrise überwinden kann."Es ist hier bei weitem noch nicht alles verloren.Hier läßt sich noch was unternehmen", zitierte ihn Itar-Tass.Zugleich sprach sich der 60jährige für eine "Regierung der Eintracht" aus.Zu einer Beteiligung der Kommunisten, die das Parlament zusammen mit den Nationalisten dominieren, äußerte sich Tschernomyrdin nicht.Jelzin hatte bisher eine Beteiligung der Kommunisten an der Regierung abgelehnt.Nur vereinzelt waren Kommunisten auf unwichtige Ministerposten gesetzt worden, ohne daß die Kommunistische Partei Einfluß auf die Regierungspolitik bekommen hätte.

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