Börse am Abend: Deutsche Aktien etwas schwächer
Die zunehmende Aussicht auf steigenden Zinsen im Euroraum hat den deutschen Aktienmarkt belastet. Der Dax schloss mit einem Minus von 0,56 Prozent bei 6876,73 Punkten.
Frankfurt/Main - Der MDax gab 0,18 Prozent auf 9957,99 Zähler ab, nachdem der Index für die mittelgroßen Werte am Morgen erstmals in seiner Geschichte die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten überschritten hatte. Der TecDax verlor 1,93 Prozent auf 842,07 Zähler.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert belassen. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sagte jedoch, es bestünden weiterhin mittelfristige Aufwärtsrisiken für die Inflation. Nach Einschätzung der Commerzbank kündigte Trichet mit seinen Aussagen eine Leitzinserhöhung im März faktisch an. "An einer Erhöhung im März um weitere 0,25 Punkte auf dann 3,75 Prozent besteht kein Zweifel", sagte Experte Michael Schubert.
Dax-Spitzenreiter MAN
Der EuroStoxx schloss 0,59 Prozent tiefer bei 4225,92 Punkten. Die Börsen in Paris und London verzeichneten ebenfalls Verluste. Auch in den USA gab es beim Leitindex Dow Jones zum Börsenschluss in Europa Kursverluste.
MAN-Titel legten nach einem Pressebericht und positiven Studien als Dax-Spitzenreiter um 3,35 Prozent auf 87,20 Euro zu. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge will der größte MAN-Aktionär Volkswagen auf der Hauptversammlung im Mai mindestens zwei Vertreter in das Kontrollgremium wählen lassen. Einige Mitglieder des MAN-Aufsichtsrats vermuten sogar, VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch werde sich selbst zur Wahl stellen.
Das Papier von Eon verlor 0,90 Prozent auf 110,65 Euro. Händler verwiesen auf Medienberichte, denen zufolge die spanische Regierung die Entscheidung über den Verkauf ihres drei-prozentigen Endesa-Anteils an Eon verzögern will. "Am Markt wurde auf einen schnellen Abschluss gehofft - jede Verzögerung ist negativ", sagte ein Börsianer.
Premiere-Aktien kräftig im Plus
Aktien von Metro gaben in Reaktion auf eine negative Studie der HypoVereinsbank 2,24 Prozent auf 53,18 Euro nach. Aus der zweiten Reihe ragten Premiere-Titel nach der Ankündigung über das bundesweite Comeback des Senders bei der Fußball-Bundesliga mit einem kräftigen Plus von 19,25 Prozent auf 18,03 Euro hervor. Der Bezahlsender vereinbarte mit Arena eine umfangreiche Kooperation und kann Fußball-Bundesliga-Spiele künftig in ganz Deutschland über Satellit verbreiten.
Die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere verharrte bei 4,04 (Mittwoch: 4,04) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,04 Prozent auf 116,25 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,17 Prozent auf 115,40 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2991 (Mittwoch: 1,2987) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7698 (0,7700) Euro.
Stand: 08.02.07 (18:15 Uhr)
(tso/dpa)