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Wohl wegen ICE-Problemen: Deutsche Bahn will offenbar Fernverkehrs-Chef entlassen

Der Chef der Fernverkehrstochter der Deutschen Bahn, Nikolaus Breuel, soll entlassen werden. Der Konzern kündigt eine außerordentliche Aufsichtratssitzung an. Einziger Tagesordnungspunkt: "Personalien".

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am späten Dienstagabend aus Aufsichtsratskreisen. Wie es hieß, wurde für diesen Freitag eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung der DB Fernverkehr AG einberufen. Der einzige Tagesordnungspunkt laute „Personalien“. Ein Bahnsprecher sagte auf Anfrage in Berlin, es gebe noch keinerlei Beschlüsse.

Die geplante Amtsenthebung Breuels dürfte im Zusammenhang mit den technischen Problemen bei den ICE-Hochgeschwindigkeitszügen stehen. Sie begannen im Sommer 2008 mit dem Bruch einer ICE-Achse in Köln. Zuletzt hatten etliche Ausfälle und Verspätungen im Winter und defekte Klimaanlagen bei ICE-Zügen im Hochsommer viele Reisende verärgert.

Die Bahn kündigte im September an, mit einer Initiative für Qualität und Service die Lage zu verbessern. Weil die Achsen der ICE viel häufiger als ursprünglich geplant kontrolliert werden müssen, hat die Flotte aber derzeit kaum Reserve.
Im Konzernvorstand ist Ulrich Homburg für den Personenverkehr zuständig. Breuel leitet das Ressort Fernverkehr seit 1994. Er wurde zeitweise auch als Nachfolger des damaligen Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn gehandelt. (dpa)

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