Wirtschaft: Die bayerische Skandalbank
Die HypoVereinsbank kommt nicht zur Ruhe. Insgesamt fünf Mrd.
Die HypoVereinsbank kommt nicht zur Ruhe. Insgesamt fünf Mrd. DM haben die Münchner und ihre Vorgängerinstitute bereits für fehlgeschlagene Geschäfte mit Gewerbeobjekten und Privathäusern ins Risiko nehmen müssen. Nun werden nochmals Risiken von über 400 Mill. DM nachgereicht. Man sei guter Hoffnung, nun alle wackeligen Kredite aufgedeckt zu haben, bekundet der Vorstand. Doch ob man das wirklich glauben kann, erscheint fraglich.Wer für den neuerlichen Flop verantwortlich ist, wollen die Banker im Gegensatz zu früheren Enthüllungen nicht mehr sagen. Entweder muß erneut ein dunkles Erbe der ehemaligen Hypo-Bank verdaut werden oder aber die Altlasten gehen diesmal auf das Konto der alten Vereinsbank. Beide Varianten lösen Kopfschütteln aus. Denn warum der jetzt angeblich wiederum überraschend aufgetauchte Risikobedarf beim spektakulären Großreinemachen im vergangenen Herbst übersehen worden ist, kann die Bank nicht überzeugend erklären. Sie setzt vielmehr auf eine Salamitaktik und zaubert in regelmäßigen Abständen neue Immobilienflops aus dem Hut, die dann jeweils als die letzten ihrer Art deklariert werden. Der Glaube daran, daß der letzte Akt dieser schier unendlichen Geschichte schon geschrieben ist, erlischt zusehends.Wegen Flops im Firmenkundengeschäft hat ein Vorstand bereits seinen Hut nehmen müssen. Mit Immobilien wurden weitaus größere Summen in den Sand gesetzt, doch bislang hat das nur in unteren Manage-mentregionen zu personellen Konsequenzen geführt. Doch wer weiß: Noch steht ein vermeintlich entscheidendes Gutachten zu den Immobilienpleiten aus, und noch ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die Hoffnung, daß die ganze Misere doch noch aufgedeckt wird, sollte man nicht aufgeben.