
© dpa/Uwe Anspach
„Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen“: Pilotengewerkschaft steuert im Tarifstreit mit Lufthansa auf Streik zu
Die Pilotengewerkschaft Cockpit erklärt Gespräche mit Lufthansa für gescheitert und beantragt eine Urabstimmung zum Streik. Streitpunkt ist die betriebliche Altersvorsorge der Piloten.
Stand:
Im Tarifstreit mit der Lufthansa steuert die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) auf einen Streik zu. VC erklärte die Gespräche über die betriebliche Altersvorsorge bei der Lufthansa am Mittwoch für gescheitert.
Die Tarifkommission habe daher die Urabstimmung für einen Streik beantragt. „Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen – aber er war notwendig“, erklärte der Sprecher der Tarifkommission, Arne Karstens.
Sieben Verhandlungsrunden seien ergebnislos geblieben, erklärte die VC. Die Arbeitgeberseite habe „keine ernsthafte Bereitschaft“ gezeigt, die betriebliche Altersversorgung „auf ein verlässliches Niveau anzuheben“.
Laut Gewerkschaft erhielten Pilotinnen und Piloten bei der Lufthansa bis 2017 eine klassische Betriebsrente mit garantierten Auszahlungen. Diese sei dann auf Drängen des Arbeitgebers durch ein kapitalmarktfinanziertes Modell ersetzt worden. VC erklärte, dies Modell verfehle das frühere Niveau „deutlich“. Die betriebliche Altersvorsorge sei für Pilotinnen und Piloten aber ein zentraler Baustein der Absicherung.
„Wir akzeptieren das kapitalmarktorientierte System, aber wenn die Rendite nicht reicht, muss die Arbeitgeberseite höhere Beiträge leisten“, erklärte Tarifkommissionssprecher Karstens. Die Lufthansa habe Milliardengewinne erzielt und Dividenden für die Anteilseigner angekündigt – in den Tarifgesprächen aber auf Finanzierungsgrenzen verwiesen. Das sei widersprüchlich, erklärte VC-Präsident Andreas Pinheiro. (AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: