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Druck von Frankreichs Justiz: Shein stoppt weltweit Verkauf von Sexpuppen mit „kindlichen Zügen“
Das Online-Unternehmen Shein ist wegen des Verkaufs von Sexpuppen mit kindlichen Zügen ins Visier der französischen Justiz geratene. Nun hat es die Zusammenarbeit mit den Behörden zugesichert.
Stand:
Die Online-Plattform Shein hat weltweit den Verkauf von Sexpuppen gestoppt. Dies teilte das Unternehmen am Montagabend mit, nachdem es vor allem in Frankreich massiv unter Druck geraten war.
Sämtliche Angebote und Bilder im Zusammenhang mit „Sexpuppen“ seien gesperrt worden, hieß es in einer Erklärung der in China gegründeten Plattform. Zudem solle es vorerst die Kategorie „Produkte für Erwachsene“ nicht mehr geben.
„Diese Angebote stammen von Drittanbietern, aber ich übernehme die persönliche Verantwortung“, erklärte Shein-Geschäftsführer Donald Tang. Das Verbot für den Verkauf von Sexpuppen gelte weltweit, sagte ein Plattformsprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Zudem hat Shein seine Zusammenarbeit mit den französischen Behörden zugesichert. „Wir werden uneingeschränkt mit den Justizbehörden kooperieren“, sagte der Sprecher von Shein Frankreich, Quentin Ruffat, am Dienstag dem Radiosender RMC. Das Unternehmen sei bereit, die Namen der Käufer solcher Puppen offenzulegen.
„Wir werden gegenüber den Behörden vollkommen transparent sein. Wenn sie uns dazu auffordern, werden wir dem nachkommen“, sagte er.
Sexpuppen haben „pädopornografischen Charakter“
Shein war zuvor in Frankreich wegen des Verkaufs von Sexpuppen mit kindlichen Zügen auf seiner Online-Plattform ins Visier der Justiz geraten: Die zuständige Antibetrugsbehörde schaltete am Samstag die Justiz ein, die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.
Die Sexpuppen mit „kindlichem Aussehen“ seien auf eine Art beschrieben, dass an dem „pädopornografischen Charakter“ kaum zu zweifeln sei, erklärte die Antibetrugsbehörde zur Begründung.
Wirtschaftsminister drohte Shein
Wirtschaftsminister Roland Lescure drohte seinerseits damit, Shein den Zugang zum französischen Markt zu verwehren. Vertreter des Unternehmens müssten innerhalb von zwei Wochen vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss erscheinen, teilte der zuständige Abgeordnete Antoine Vermorel-Marques am Montag mit.

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Shein will am Mittwoch sein weltweit erstes Ladengeschäft im Pariser Kaufhaus BHV eröffnen. Diese Pläne haben massive Proteste ausgelöst.
Das Unternehmen steht in der Kritik, weil es die Märkte mit Billigwaren überschwemmt, die unter ökologisch und sozial fragwürdigen Bedingungen hergestellt werden.
Neben Shein stehen auch die chinesische Plattform AliExpress sowie die Anbieter Temu und Wish wegen des Verkaufs von Sexpuppen im Visier der Justiz.
Es gehe bei den Untersuchungen um die „Verbreitung von gewalttätigen, pornografischen oder gegen die Würde verstoßenden Inhalten, die für Minderjährige zugänglich sind“, erklärte die Pariser Staatsanwaltschaft gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Im Fall von Shein und AliExpress bezögen sich die Untersuchungen auch auf die „Verbreitung von Bildern oder Darstellungen Minderjähriger mit pornografischem Charakter“. (AFP)
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