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Wirtschaft: Ein neuer "Adler" aus Brandenburg vor dem Start

SCHÖNHAGEN (du-).Wer die alten Gebäude an der Dorfstraße von Schönhagen (Kreis Teltow-Fläming) sieht, der ahnt nicht, daß sich hinter den grauen Mauern modernste Technologie verbirgt.

SCHÖNHAGEN (du-).Wer die alten Gebäude an der Dorfstraße von Schönhagen (Kreis Teltow-Fläming) sieht, der ahnt nicht, daß sich hinter den grauen Mauern modernste Technologie verbirgt.Drei ehemalige Studenten des Luft- und Raumfahrtinstituts der TU Berlin haben hier ein revolutionäres Sportflugzeug entwickelt.Im Juli soll die "Aquila A 210" zu ihrem Jungfernflug starten.Peter Grundhoff und Alfred Schmiderer arbeiteten zuletzt beim Strausberger Segelflugzeughersteller Stemme, Markus Wagner in einem Berliner Ingenieurbüro für Strömungstechnik.1995 gründete das Trio die Aquila Technische Entwicklungen GmbH und mietete Räume am aufstrebenden Verkehrslandeplatz Schönhagen.Der Firmenname - das lateinische Wort für Adler - soll die Verbindung zur Fliegerei ebenso wie zu Brandenburg verdeutlichen.

Als erstes Kleinflugzeug ist die Aquila A 210 wie die großen Verkehrs- und Geschäftsreisejets dreidimensional am Computerbildschirm entworfen worden.Die Formen für die aus Glas- und Kohlefaser gegossenen Bauteile wurden auf der Basis dieser EDV-Daten gefräst.Rund fünf Mill.DM werden in die Entwicklung und den Bau einer Produktionshalle investiert.Als technologieorientierte Unternehmensgründung wird Aquila von Bund und Land gefördert.Bei der weiteren Projektfinanzierung haben die Firmengründer bei den Banken allerdings manche Hürde zu nehmen."Fliegen fasziniert zwar jeden, so richtig trauen tun die einem aber nicht", sagt Grundhoff.Auf der Fachmesse "Aero" in Friedrichshafen haben sich die Flugzeugbauer kürzlich erstmals an die Öffentlichkeit gewagt und sind auf viel positive Resonanz gestoßen.

Das einmotorige Trainings- und Reiseflugzeug stößt in eine Marktlücke.Der Hauptkonkurrent "Katana" wird nur noch in Kanada gefertigt; mit einem Motor, der nicht den EU-Lärmgrenzwerten entspricht.Dank besonders aerodynamischer Tragflächen und großer Flügeltanks wird die "Aquila" schneller und weiter fliegen als ihre Wettbewerber.In den großen Gepäckraum hinter den beiden Pilotensitzen "paßt sogar ein Klappfahrrad", wie Vertriebschef Siegfried Dörfler betont.Besonderen Wert haben die Konstrukteure auf die Sicherheit gelegt.Die Kabine ist mit einem Kohlevenylgewebe verstärkt, das auch in den Sicherheitszellen von Rennwagen eingesetzt wird.

Nach dem Erstflug werden die ersten Kaufoptionen für den rund 180 000 DM teuren Vogel gezeichnet.Noch in diesem Jahr wird die Zulassung durch das Luftfahrtbundesamt angestrebt.Bis zum Beginn des Serienbaus Anfang 2000 soll die Zahl der Mitarbeiter von acht auf 20 steigen.20 Flugzeuge sollen im ersten Jahr fertiggestellt werden.Mittelfristig wird eine Produktionsrate von einer Maschine pro Woche angestrebt.

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