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Wirtschaft: Einheitliches Gütesiegel für Bio-Lebensmittel

BERLIN (APD/AP).Vom kommenden Sommer an gibt es für Lebensmittel aus ökologischem Anbau ein bundesweit einheitliches Gütesiegel.

BERLIN (APD/AP).Vom kommenden Sommer an gibt es für Lebensmittel aus ökologischem Anbau ein bundesweit einheitliches Gütesiegel.Nach jahrelangen Verhandlungen unterzeichneten die Centrale Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft (CMA) und die Arbeitsgemeinschaft ökologische Landwirtschaft (AgöL) am Freitag am Rand der Grünen Woche in Berlin eine entsprechende Vereinbarung.Das einheitliche Prüfzeichen orientiert sich am Vorbild des sächsischen "Öko-Punktes", den der Umweltminister Sachsens, Rolf Jähnichen, den beiden Verbänden überreichte.

Das neue einheitliche Zeichen solle die Verwirrung der Verbraucher durch eine "Fülle an Bio-Siegeln" beenden, sagte der CMA-Aufsichtsratsvorsitzende Wendelin Ruf.Die Landwirte, die nach ökologischen Kriterien produzierten, erhielten zugleich eine neue Vermarktungschance: "Den Durchbruch werden wir erst dann geschafft haben, wenn in großem Stil Öko-Produkte in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels liegen", sagte Ruf.Ein einheitliches Siegel sorge zudem für Vertrauen beim Verbraucher.Auch der AgöL-Vorsitzende Jan von Ledebur betonte, die Konsumenten bekämen künftig mehr Klarheit beim Kauf ökologisch erzeugter Lebensmittel.

Den jährlichen Gesamtumsatz mit Öko-Produkten in Deutschland schätzen AgöL und CMA auf etwa 3,5 Mrd.DM.Damit haben sie nur einen Marktanteil von rund 1,3 Prozent am Gesamtumsatz mit Lebensmitteln von rund 280 Mrd.DM in Deutschland.Wenn dieser Anteil deutlich gesteigert werden solle, könnten sich die Bio-Bauern allerdings nicht mehr wie bisher nur auf die Direktvermarktung ihrer Produkte verlassen, mahnte Ruf.Ohne Bündelung des Angebots hätten Öko-Lebensmittel langfristig keine Marktchance.Der CMA-Aufsichtsratsvorsitzende verwies darauf, daß in den Niederlanden bereits "500 000 Öko-Schweine" gemästet würden, die für einen europaweit riesige Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln herangezogen würden.

Der Vereinbarung über das einheitliche Siegel waren harte Verhandlungen zwischen den Verbänden von Öko-Bauern und in herkömmlicher Weise produzierenden Landwirten vorausgegangen.Das neue Siegel, das von einer gemeinsamen Gesellschaft der CMA und der AgöL vergeben wird, werden die Verbraucher allerdings frühestens in einem halben Jahr in den Geschäften vorfinden.Der Handel benötige diese Zeit, um die bereits hergestellten Verpackungen aufzubrauchen und sich auf das neue Zeichen einzustellen, sagte CMA-Geschäftsführer Thomas Hambüchen.

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