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Wirtschaft: Eitel Sonnenschein vor der Tourismus-Börse in Berlin

Vom Berliner Nieselregen ließ sich keiner die Laune trüben.In der Tourismus-Branche scheint die Sonne auch in diesem Jahr strahlend

Wenige Tage vor der Eröffnung der 33.Internationalen Tourismusbörse (ITB) am Sonnabend zog die Tourismusbranche ein positives Resümee.In Deutschland sei der Umsatz im Geschäftsjahr 1997/98 (zum 31.Oktober) um vier Prozent gesteigert worden, sagte der Präsident des Deutschen Reisebüro- und Reiseveranstalterverbandes (DRV), Gerd Hesselmann am Montag auf der Eröffnungs-Pressekonferenz zur ITB.Die Veranstalter hätten rund 35 Mrd.DM und die Reisebüros etwa 44 Mrd.DM umgesetzt.Die Zahl der Reisenden sei um drei Prozent gestiegen.Im laufenden Jahr werde es noch besser laufen.Hesselmann erwartet bei Umsatz und Zahl der Reisenden eine neuerliche Steigerung um mindestens fünf Prozent.

Da kommt die ITB gerade recht.Die weltweit größte Reisemesse - und Dienstleistungsmesse überhaupt - wird sich in den Messehallen unter dem Funkturm vom 6.bis 10.März so groß wie nie präsentieren.Die Netto-Ausstellungsfläche wird um 10 Prozent auf 85 500 Quadratmeter gesteigert.Durch die neuen Hallen gebe es erstmals keine Warteliste mehr, sagte Messe-Chef Manfred Busche.Bei der Besucher-Zahl will die Messe das Vorjahresergebnis wieder erreichen, damals kamen 114 000 Menschen, darunter 57 000 Fachbesucher.Zum ersten Mal sind Fachbesuchern mit dem Montag und dem Dienstag zwei Tage vorbehalten.Fürs Reisepublikum bleiben das Wochenende und Mittwoch.

Kondition - und 22 DM für eine Tageskarte müssen mitgebracht werden.Die Zahl der Aussteller wächst um fast 300 auf 7434.Die Zahl der Staaten, die auf der weltgrößten Tourismus-Messe touristisch Flagge zeigen, legt nur um zwei auf 190 zu."Es gibt einfach nicht mehr neue Länder", meinte Busche.

Ein Land steht bei den Deutschen unangefochten an erster Stelle: Spanien.Das Sonnenland an Mittelmeer und Atlantik legte mit 10 Prozent mehr Gästen zudem weit stärker zu als die Konkurrenz.Ein großes Plus verzeichneten in Europa auch Griechenland und Bulgarien; bevorzugte Fernziele waren die USA und Kuba.

Immer mehr Deutsche - 62 Prozent - steigen für die schönsten Wochen des Jahres ins Flugzeug.In der kommenden Saison will die Branche noch mehr Menschen in den Flieger locken; im Sommer soll es auf Mittel- und Fernstrecken so günstige Flugpreise wie noch nie geben, kündigte Hesselmann.Nur noch 36 Prozent der Reisenden seien mit dem Auto, dem Zug oder dem Bus in Urlaub gefahren.Insgesamt haben die Bundesbürger 1998 rund 83 Mrd.DM im Ausland ausgegeben.Aber auch der Deutschland-Tourismus legte zu.Die Zahl der Übernachtungen stieg um 2,6 Prozent auf 295 Millionen.Renner waren Ostsee und Alpen, sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Tourismusverbandes, Gabriele Weishäupl.Zudem habe es gute Buchungszahlen für Städtereisen - besonders für Berlin - gegeben.Für das Jahr 2000 in Hannover stehe mit der Expo "das größte touristische Ereignis in der Geschichte" bevor.

1998 kam wiederum nur etwa jeder dritte Gast in deutschen Landen nicht aus Deutschland.Die Zahl der Ausländer stieg um 3,2 Prozent auf nun 34,5 Prozent aller Übernachtungen.Ein Manko im Deutschland-Tourismus bleibt noch der Unwille vieler Gemeinden und Tourismusgebiete, Reisebüros als Vermittler zu akzeptieren, weil sie keine Provision zahlen wollen."Die übersehen die Chancen, die der zusätzliche Vertriebsweg bietet, sagte der Präsident des Reisebüro-Verbandes.

Dabei hätten die deutschen Herbergen mit ihrer schwachen Bettenauslastung von knapp über 30 Prozent doch allen Grund, meinte Hesselmann.Für die Reisebüros sei die Vermittlung eines Deutschlandurlaubs interessanter als die einer billigen Flugreise.Richtig schlecht lief die Saison eigentlich nur auf den Campingplätzen.Dafür war der Nieselregen im Sommer verantwortlich.

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