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Volle Kraft voraus: Der Ausbau muss schneller gehen, fordert der ZVEI.

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Exklusiv

300 bis 400 Prozent mehr: Elektroindustrie will massiven Ausbau der erneuerbaren Energien

Der Stromverbrauch steigt, sagt der Präsident des Branchenverbands ZVEI, Gunther Kegel. Genehmigungsverfahren müssten abgekürzt werden.

Von Jakob Schlandt

Die deutsche Elektroindustrie fordert einen weitreichenden Ausbau der erneuerbaren Energien, um die Klimaschutzziele zu erreichen. „Wir brauchen 300 oder 400 Prozent mehr erneuerbare Energien, weil der Stromverbrauch trotz Effizienzfortschritten durch die Elektrifizierung steigt“, sagte der Präsident des Branchenverbands ZVEI, Gunther Kegel, dem Tagesspiegel. Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa müsse „massiv“ vorangetrieben und Hemmschuhe entfernt werden.

Gunther Kegel ist Präsident des Zentralverbands der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI).
Gunther Kegel ist Präsident des Zentralverbands der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI).

© ZVEI/Alexander Grüber

Für den Ausbau sollten Genehmigungsverfahren abgekürzt werden „und auch der lokale Umweltschutz kann nicht über dem Klimaschutz stehen“, sagte Kegel. Weiter sei es notwendig, die Stromnetze zu modernisieren und auszuzubauen.

Das jüngst beschlossene Klimaschutzgesetz der Bundesregierung sei „erst einmal nichts weiter als Versprechungen“. Ob es „leere Versprechungen“ seien oder der „Anfang einer Neuausrichtung“, müsse abgewartet werden, vermutlich werde erst die neue Bundesregierung Entscheidungen treffen.

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Den schnellen Automausstieg in Deutschland bezeichnete Kegel als „gravierenden Fehler“. Es sei falsch gewesen, „das Abschalten der relativ sicheren deutschen AKW über den Klimaschutz zu stellen“. Der Ausstieg sei aber nun „irreversibel, gesellschaftlich wie technisch. Die Sache ist durch.“

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