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Südkorea: Ermittler durchsuchen Samsung-Zentrale

Sonderermittler sind beim Unternehmen Samsung kriminellen Machenschaften auf der Spur. Der Vizevorsitzende des Elektronik-Riesen steht unter Korruptionsverdacht.

Am Donnerstag wurde die Samsung-Zentrale durchsucht. Zweck der Razzia in den Büros des Unternehmens in Suwon in der Nähe von Seoul ist die Suche nach Beweismitteln gewesen, die die Existenz von vermuteten schwarzen Kassen belegen könnten, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Später erschien laut Yonhap der Vizevorsitzende des Unternehmens, Lee Hak-soo, zu einem Verhör im Büro der Ermittler. Drahtzieher der Machenschaften soll Lee sein. Er steht im Verdacht für den Konzern verschieden Konten und einen Geheimfonds eröffnet zu haben.

Der Samsung-Gruppe wird vorgeworfen, aus dem Geheimfonds in den vergangenen Jahren Staatsbeamte, Journalisten sowie hohe Vertreter der Staatsanwaltschaft bestochen zu haben. Im Gegenzug sollen diese nicht genau hingeschaut haben, mit welchen Methoden der 66-jährige Konzernchef Lee Kun Hee einen Teil der Macht an seinen einzigen Sohn Jae Yong übertragen hat. Der Sohn bekleidet derzeit die Position eines Vizepräsidenten von Samsung Electronics. Lees Familie soll außerdem Geld aus dem Geheimfonds für den Erwerb teurer Kunstwerke verwendet haben. Samsung hat die Vorwürfe bestritten.

Im Januar hatte das Team der Sonderermittler das Hauptquartier des Konzerns in Seoul, die Residenz und privaten Büroräume Lee Kun Hees sowie die Wohnungen anderer Topmanager durchsucht. Bisher ist unklar, ob die Razzien und die Beschlagnahme von Dokumenten Beweise zur Erhärtung der Vorwürfe erbracht haben. Auslöser für die Untersuchungen waren die Vorwürfe eines früheren Anwalts des Konzerns, wonach Samsung Finanzmittel zur Bestechung bereitgestellt habe. Zu dem mächtigen Konzern mit fast 60 Tochtergesellschaften gehören neben dem weltgrößten Speicherchiphersteller Samsung Electronics auch der zweitgrößte Schiffbauer Samsung Heavy Industries. (ae/dpa)

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