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Ryanair-Chef Michael O'Leary im Oktober 2019.

© REUTERS/Peter Nicholls

Extra-Sicherheitschecks für muslimische Männer: Ryanair-Chef sorgt mit islamfeindlichen Aussagen für Kritik

Der Ryanair-Chef warnt vor islamistischen Bombenattentätern. Er fordert: Alleinreisende Muslime sollten schärfer kontrolliert werden als andere Passagiere.

Der Chef der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair hat sich dafür ausgesprochen, muslimische Männer vor dem Abflug strengeren Sicherheitskontrollen zu unterziehen als andere Passagiere.

„Wer sind die Bombenattentäter? Es werden alleinreisende Single-Männer sein“, sagte Michael O'Leary in einem am Samstag veröffentlichten Interview der britischen „Times“.

„Man kann ja nichts sagen, weil das als rassistisch gilt, aber es werden generell Männer muslimischen Glaubens sein.“

In Begleitung ihrer Familie seien muslimische Männer hingegen grundsätzlich keine Gefahr, meint der für polarisierende Äußerungen bekannte Firmenboss. Das Risiko, dass sie sich mitsamt ihrer Kinder in die Luft sprengen würden, sei „verfickt nochmal Null“.

An den Aussagen von O'Leary gab es prompt scharfe Kritik, wie die "Times" berichtet. Ein britischer Abgeordneter warf ihm vor, Rassismus zu befördern.

Der Labour-Politiker Khalid Mahmood sagte laut dem "Guardian" mit Blick auf das rechtsterroristische Attentat in Hanau: "In Deutschland hat ein Weißer acht Menschen getötet [inklusive des Täters kamen elf Menschen in Hanau ums Leben, Anm. d. Red.]. Sollten wir jetzt Profiling bei Weißen durchführen, um zu sehen, ob sie Faschisten sind?"

Ryanair-Boss: "Umweltschützer gehören erschossen"

Beim sogenannten Profiling, für das sich O'Leary ausspricht, werden Menschen auf Grundlage von Stereotypen und äußerlichen Merkmalen als verdächtig eingestuft und überprüft.

So sah sich die Kölner Polizei vergangenes Jahr dem Vorwurf „rassistischen Profilings“ ausgesetzt, nachdem sie mehrere junge Muslime gestoppt und durchsucht hatte - diese waren irrtümlich unter Terrorverdacht geraten, als sie zum Ende des Ramadans mit langen Gewändern in den Kölner Hauptbahnhof gelaufen waren und dabei nach Zeugenaussagen „Allahu Akbar“ gerufen hatten.

Die Aussagen des Ryanair-Chefs kamen einen Tag nachdem eine konvertierte Muslimin einräumte, dass sie einen Selbstmordanschlag auf die St. Pauls Kathedrale in London geplant hatte. O'leary hatte in der Vergangenheit schon für Kritik gesorgt als der davon sprach, dass Umweltschützer "erschossen" gehörten. (Tsp, mit dpa)

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