zum Hauptinhalt
Werkzeugmaschinen werden in einer Werkhalle in Nürtingen gefertigt.

© dpa/Bernd Weißbrod

Fast drei Millionen ohne Job: Arbeitslosigkeit steigt auf höchsten Stand seit fast zehn Jahren

Der deutsche Arbeitsmarkt ächzt zunehmend unter der Wirtschaftsschwäche. Zudem macht sich der saisonübliche Wintereffekt bei der Arbeitslosenquote im Januar bemerkbar.

Stand:

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar im Vergleich zum Vormonat kräftig um 186.000 Menschen gestiegen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte.

Mit 2,993 Millionen blieb der Wert unterhalb der Marke von drei Millionen. Das sind 187.000 Arbeitslose mehr als im Januar 2024. Noch höher war die Arbeitslosenzahl zuletzt im Februar 2015 mit 3,017 Millionen.

Von Dezember auf Januar kletterte Zahl der Arbeitslosen - bereinigt um jahreszeitliche Schwankungen - um 11.000. Von Reuters befragte Ökonomen und Bank-Analysten hatten hier einen Anstieg um 14.000 erwartet.

Die Arbeitslosenquote stieg im Monatsvergleich um 0,4 Punkte auf 6,4 Prozent. Ein deutlicher Anstieg ist für die Jahreszeit üblich, da viele befristete Arbeitsverhältnisse zum Jahresende enden und gleichzeitig wetterabhängige Jobs, etwa auf dem Bau, wegfallen.

Doch laut BA hinterlässt auch die Wirtschaftsschwäche immer tiefere Spuren. „Das Beschäftigungswachstum setzt sich tendenziell zwar fort, verliert aber mehr und mehr an Kraft“, sagte BA-Chefin Andrea Nahles.

Nachlassende Nachfrage nach Arbeitskräften

Deutlich gewachsen ist zuletzt die Kurzarbeit. So wurde nach Hochrechnungen der Bundesagentur im November für 293.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Im Oktober waren es noch 263.000 und im September 221.000.

Aktuellere Daten stehen verlässlich nicht zur Verfügung. Vom 1. bis einschließlich 27. Januar zeigten Betriebe für 54.000 Personen Kurzarbeit an - ob diese tatsächlich in Anspruch genommen wird, ist aber noch nicht bekannt.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften geht weiter zurück. Im Januar waren 632.000 freie Arbeitsstellen bei der Bundesagentur gemeldet. Das sind 66.000 weniger als vor einem Jahr.

Auf dem Ausbildungsmarkt waren im Januar den Angaben zufolge noch 33.000 Bewerber um eine betriebliche Lehrstelle unversorgt, 20.000 suchten nach einer besseren Alternative. Gleichzeitig waren 15.000 Ausbildungsplätze noch unbesetzt. (dpa, Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })