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Kreditmärkte: Aus für US-Superfonds

Der vom amerikanischen Finanzministerium und führenden Banken geplante Superfonds zur Stabilisierung der Kreditmärkte ist gescheitert. Die Institute suchen nach eigenen Lösungen für ihre Risiko-Absicherung.

Nach monatelangen Vorarbeiten werde der milliardenschwere Plan aufgegeben, teiten die Banken in New York mit. Bis zuletzt fanden sich nicht genug Institute, die sich an dem Fonds mit einem ursprünglich angestrebten Volumen zwischen 75 und 100 Milliarden Dollar (70 Mrd Euro) beteiligen wollten.

Den Banken zufolge hat sich die Lage an den Märkten inzwischen ein Stück entspannt. Allerdings suchten auch einige Institute inzwischen eher eigene Lösungen für die Risiken. Zudem wollten die weniger engagierten Banken nicht für Konkurrenten mit großen Risiken gerade stehen, hieß es in Medien-Berichten. Den Plan hatten der am meisten betroffene US-Finanzkonzern Citigroup sowie die Bank of America und JP Morgan Chase angestoßen. Politische Unterstützung kam von Finanzminister Henry Paulson.

Massiver Wertverlust

Die bereits seit September geplante konzertierte Aktion galt dem festgefahrenen Markt für "Commercial Paper". Die Banken betrieben das Geschäft mit komplizierten, auf Hypotheken basierenden Wertpapieren über ausgelagerte Spezial-Firmen (kurz "SIV"). Seit der Kreditkrise sind die Papiere massiv im Wert gefallen und praktisch unverkäuflich.

Die SIV-Zweckgesellschaften, an denen auch deutsche Häuser wie die Dresdner Bank beteiligt sind oder waren, waren mehrere hundert Milliarden Dollar schwer. Mittlerweile nahm jedoch eine Reihe von Banken die Werte in ihre eigenen Bücher auf, darunter auch die deutsche WestLB. Die betroffenen Werte der Zweckgesellschaften hätten sich seit Sommer von 340 auf weniger als 265 Milliarden Dollar verringert, teilten die Banken mit. Ein weiterer Rückgang sei zu erwarten. (küs/dpa)

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