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So war der Tag: Banken und Siemens schwach

Der Milliardenverlust der Deutschen Bank hat am Mittwoch an den Börsen weltweit Schockwellen ausgelöst.

„Die Zahlen der Deutschen Bank waren ein Paukenschlag“, sagte ein Händler. Angesichts der noch in dieser Woche anstehenden Bilanzdaten von JP Morgan und Citigroup verstärkte sich die Angst vor weiteren Schreckensmeldungen aus der Branche. Ein verhaltener Ausblick von Siemens sowie schwache US-Konjunkturdaten verstärkten den Ausverkauf noch.

Alle im deutschen Leitindex Dax notierten Werte schlossen im Minus. Der Dax fiel um 4,6 Prozent auf 4422 Punkte. Der M-Dax mittelgroßer Werte gab 4,2 Prozent auf 5123 Zähler nach. Der Technologieindex Tec-Dax fiel um rund 4,9 Prozent auf 455 Punkte.

Auch in New York sorgte der Rekordverlust der Deutschen Bank für massive Kursverluste bei den Banken. So verloren die Aktien der Citigroup bis zum europäischen Handelsschluss mehr als 15 Prozent. Der überraschend starke Einbruch des Einzelhandelsumsatzes in den USA im Dezember sorgte zusätzlich für Verkäufe. „Schreckliche Wirtschaftsdaten und der Beginn der Bilanzsaison machen derzeit jede Hoffnung zunichte“, sagte ein Händler.

Schon vor den US-Daten hatte der Rekordverlust der Deutschen Bank von 3,9 Milliarden Euro die Anleger schockiert. Die Aktien der Deutschen Bank brachen um neun Prozent auf 22,09 Euro ein. Die Postbank-Aktien gaben ihre Vortagesgewinne von elf Prozent wieder ab und fielen um 17,4 Prozent auf 11,85 Euro. Händler begründeten die Gewinnmitnahmen mit den schwindenden Aussichten auf ein attraktives Abfindungsangebot. Die Post-Titel verloren 2,5 Prozent auf 9,50 Euro. Im Sog der Deutschen Bank fielen die Aktien der Commerzbank um 10,7 Prozent auf 3,90 Euro.

Der Dax wurde zusätzlich stark von Siemens belastet. Die Aktien des Technologiekonzerns waren mit einem Kursabsturz von zwölf Prozent auf 42,31 Euro allein für fast 50 der 214 Minus-Punkte des Dax verantwortlich. Siemens hatte sich auf einer Präsentation in New York sehr zurückhaltend zum laufenden und zum kommenden Geschäftsjahr geäußert. „Da hatten einige Investoren auf mehr gehofft“, sagte ein Händler. Noch am besten wurden die Aktien von Volkswagen bewertet. Sie fielen nur um 0,41 Prozent auf 239,01 Euro.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,93 (Vortag: 2,88) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,06 Prozent auf 122,01 Punkte. Der Bund Future gewann 0,21 Prozent auf 125,57 Zähler. Der Euro gab weiter nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3173 (Dienstag 1,3262) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7591 (0,7540) Euro.Tsp

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