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US-Zollpolitik verunsichert Kryptomärkte: Bitcoin-Kurs setzt Talfahrt fort – 80.000-Dollar-Marke unterschritten
Der Abwärtstrend bei digitalen Währungen geht weiter. Seit dem Rekordhoch zum Amtsantritt von US-Präsident Trump sinkt der Bitcoin-Kurs dramatisch. Andere Kryptowährungen geben noch mehr nach.
Stand:
Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin ist erstmals seit dem vergangenen November unter die Schwelle von 80.000 US-Dollar gesunken. Am Freitagvormittag notierte die älteste und bekannteste Digitalwährung bei ungefähr 78.600 US-Dollar.
Bitcoin war am Tag der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident am 20. Januar auf das bisherige Rekordhoch von 109.356 US-Dollar gestiegen. Seitdem ist der Wert zum US-Dollar um mehr als 28 Prozent gesunken.
Andere Digitalwährungen wie Ethereum, Solana und Riple gaben zum Teil noch stärker nach. Die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum notierte elf Prozent unter dem Niveau des Vortags. Mit einem Kurseinbruch auf 2100 US-Dollar rutschte Ethereum in den vergangenen sieben Tagen um 20 Prozent ab.
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Analysten machen unter anderem die Zoll-Entscheidungen der Trump-Regierung für die Kursschwäche verantwortlich. Viele Anlegerinnen und Anleger verkauften daher eher riskante Anlagen wie den Bitcoin und flüchteten sich in sicherere Werte.
„Unter Anlegern schwingt zudem die subtile Enttäuschung mit, dass unter der US-Regierung bis dato konkrete Schritte zu Einführung strategischer Bitcoin-Reserven ausgeblieben sind“, fügte Analyst Timo Emden von Emden Research hinzu.
US-Präsident Trump hatte zuletzt angekündigt, auf Importe aus der Europäischen Union Zoll in Höhe von 25 Prozent zu erheben. Diese Ankündigung setzte Kryptomärkte erheblich unter Druck. Sie sorgte zudem auch an traditionellen Aktienmärkten für Kursabschläge.
Ruf der Kryptobranche ist beschädigt
Der Kryptomarkt leidet aber auch unter Vorfällen, die die Seriosität von Digitalwährungen insgesamt infrage stellen. Dazu gehört der spektakuläre Milliarden-Diebstahl an der Kryptobörse Bybit in Dubai. Dort gelang es kriminellen Hackern vor einer Woche, Digitalgeld im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 1,44 Mrd Euro) illegal umzuleiten.
Der Ruf der Kryptobranche wurde aber auch dadurch beschädigt, dass Donald Trump unmittelbar vor seinem Amtsantritt eine eigene Digitalmünze (Meme-Coin) auf den Markt geworfen hat. Kritiker vermuten, dass $TRUMP ein klassisches „Pump-and-Dump“-Schema darstellt.
Dabei werden eigentlich wertlose Digitalmünzen künstlich gehypt, um den Preis in die Höhe zu treiben, bevor große Mengen davon verkauft werden, was zu einem dramatischen Kurssturz führt. Viele Anleger erlitten bei dem Trump-Meme-Coin hohe Verluste, während Insider profitierten. (dpa, AFP)
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