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Finanzinvestor gibt auf: Berlusconi-Familie vor Mehrheit bei ProSiebenSat.1
Die Kinder von Silvio Berlusconi dürften schon bald 60 Prozent an ProSiebenSat.1 halten. Welche Pläne sie verfolgen und was das für die europäische TV-Landschaft bedeutet.
Stand:
Die Berlusconi-Familie steht kurz davor, die Mehrheit beim deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 zu übernehmen. Der tschechische Finanzinvestor PPF will seinen Anteil von knapp 15,7 Prozent der ProSiebenSat.1-Aktien an die Berlusconi-Gesellschaft Media for Europe (MFE) verkaufen, wie er am Mittwochabend mitteilte. Nachdem MFE nach Ablauf der ersten Angebotsfrist schon eine Beteiligung von 43,6 Prozent gemeldet hatte, dürfte ihre Beteiligung mit den Anteilen von PPF auf fast 60 Prozent wachsen.
Media for Europe gehört den Kindern des 2023 gestorbenen früheren italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi, Marina und Pier Silvio. Der Konzern will seine europäische Sendergruppe vergrößern. In Italien gehört ihm unter anderem der Sender Italia 1, auf dem ähnlich zu ProSieben vor allem US-Serien und Animations-Produktionen laufen. In Spanien gehört einer der dort meistgesehenen Sender, Telecinco, zur Firmenfamilie. Auch dieser setzt vor allem auf Entertainment. Zusammen mit ProSiebenSat1 will man Streaming-Diensten wie Netflix und Disney+ Paroli bieten.
Kartellrechtlich gibt es keine Hürden für das Geschäft. Die Übernahme wurde bereits 2023 der Europäischen Kommission sowie 2024 der Bundeswettbewerbsbehörde zur Prüfung vorgelegt. Damals hatten die Berlusconis die Grenze von 25 Prozent überschritten. (dpa)
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