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Weltwirtschaft: G8-Staaten rufen zu mehr Ölförderung auf

Der stetig steigende Ölpreis versetzt die G8-Finanzminister in Unruhe. Sie fordern die Ölförderländer zu einer Aufstockung ihrer Produktion auf. Außerdem lassen sie die Rolle von Spekulationen beim Ölpreis überprüfen.

Die steigenden Öl- und Nahrungsmittelpreise stellen nach Ansicht der Finanzminister der sieben größten Industrienationen und Russlands (G8) eine ernste Bedrohung für das weltweite Wirtschaftswachstum dar. Zum Abschluss zweitägiger Beratungen im japanischen Osaka forderten sie am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung die Ölförderländer zu einer Aufstockung ihrer Produktion auf. Die Ölpreise könnten zu einem Anstieg eines globalen Inflationsdrucks führen. Sie bewirkten einen "enormen Kaufkraftentzug, auch in der Eurozone", erklärte dazu der deutsche Finanzstaatssekretär Thomas Mirow in Osaka.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Internationale Energieagentur (IEA) wurden von den Ministern beauftragt, die Rolle von Spekulationen beim Ölpreis zu überprüfen. Ein Bericht dazu wird es bei der IWF-Jahrestagung im Oktober geben. Es habe in Osaka keine Debatte über eventuelle wirtschaftspolitische Maßnahmen gegeben, sagte Mirow. Erstmal müsse man ein genaueres Bild haben. Die Gründe für den rasanten Preisanstieg seien "komplex", sagte Mirow. Daher gebe es auch "keine leichten Antworten", so der Staatssekretär. "Das Problem ist, alle haben den Eindruck, das spielt eine Rolle. Niemand kann es wirklich greifen und quantifizieren."

Krise auf dem Finanzmarkt noch nicht vorbei

Die Ölmärkte könnten durch "größere Transparenz und Verlässlichkeit bei Marktdaten einschließlich Ölvorräten" effizienter gemacht werden, heißt es in der Erklärung der G8-Finanzminister. Insgesamt bleiben die G8-Finanzminister "bezüglich der langfristigen Widerstandsfähigkeit" ihrer Volkswirtschaften aber weiter "positiv", heißt es in der Erklärung. Die aufstrebenden Länder wachsen demnach weiterhin stark.

Auf den Finanzmärkten gebe es inzwischen zwar erste Anzeichen der Erholung. Breite Übereinstimmung herrschte aber darüber, dass die Krise nicht vorbei ist, sagte Mirow. Die Anspannungen am Geldmarkt bestünden fort. Der japanische Finanzminister Fukushiro Nukaga erklärte, über die Wechselkursentwicklung sei nicht gesprochen worden. US-Finanzminister Henry Paulson bekräftigte jedoch am Rande der Beratungen, dass ein starker Dollar im Interesse der USA sei. (ut/dpa)

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